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 Vier Regeln

Vortrag, gehalten von Beinsa Duno

am 13. August 1937 um 5 Uhr morgens im Rila-Gebirge

Jeder möchte im Leben Erfolg haben, aber er bleibt aus. Warum? Weil man die wesentlichen Regeln nicht einhält, ohne die das Leben den Sinn verliert. Um im Leben Erfolg zu haben, muss man folgende vier Regeln einhalten:

Bewahre die Freiheit deiner Seele!

Bewahre die Kraft deines Geistes!

Bewahre das Licht deines Verstandes!

Bewahre die Güte deines Herzens!

Diese vier Regeln stellen Musik, Kunst, Reichtum und Kraft im menschlichen Leben dar. Ohne sie kann der Mensch weder seine Liebe, noch seine Weisheit, weder seinen Reichtum, noch seine Vernunft bekunden. Um gut zu sein, muss der Mensch die Freiheit seiner Seele, die Kraft seines Geistes, das Licht seines Verstandes und die Güte seines Herzens bewahren. Viele glauben nicht an die Seele und den Geist. Es gibt keinen Grund sie zu verleugnen. Sie sollen wissen, dass nur der Freie eine Seele hat. Wenn man nicht frei ist, hat man keine Seele. Wer stark ist hat einen Geist. Ist man nicht stark, hat man keinen Geist. Solange der Mensch das Licht verleugnet, hat er keinen Verstand. Bekennt er sich zur Existenz des Lichts, hat er Verstand. Solange er das Gute in der Welt verleugnet, hat der Mensch kein Herz. Bekennt er sich zur Existenz des Guten, erkennt er auch die Existenz seines Herzens an. Was für ein Mensch ist das, der keine Seele, keinen Geist, keinen Verstand und kein Herz hat? Nur wer über sie verfügt, ist ein echter Mensch. Wenn der Mensch die Freiheit seiner Seele verliert, wird er trübselig und lustlos. Sieht er sich in einer schweren Lage, beschuldigt er den Teufel. Was soll man unter dem Teufel verstehen? Der Teufel ist ein Geist. Als Geist bläst er all das weg, was der Mensch in seiner Hand hält. Danach beklagt er sich, dass er beraubt wurde. Wer ist schuld daran, dass man beraubt wurde? Hätte man seine Hand geschlossen gehalten, könnte niemand etwas rauben. Wenn du deine Hand offen hältst, liegt die Schuld allein bei dir. Bringt ihr eine flüchtige aromatische Flüssigkeit an die Luft, bläst sie der Wind fort. Wer hat dann Schuld: der Wind oder der Mensch, der die Flasche geöffnet hat, in der sich die Flüssigkeit befand? Man muss die Eigenschaften der wertvollen Dinge kennen und sie achtsam bewahren.

Der Mensch muss über die Dinge nachdenken und die richtigen Gedanken haben. Ein rechter Gedanke braucht mehrere Bedingungen: Freiheit, die ihm Weitsicht geben kann, über viel Land, und Kraft, die ihn beweglich macht. Ohne Kraft fehlt dem Gedanken die Beweglichkeit. Der rechte Gedanke braucht Licht, durch das er die Dinge erfasst und beherrscht. Es ist die Bestimmung des Verstandes zu beherrschen. Die Bestimmung des Herzens wiederum besteht darin, die Ordnung der Dinge wiederherzustellen. Unter dem Herzen versteht man das Gute in der Welt. Man sagt über jemanden: Dieser Mensch hat Herz.

Warum leiden die Menschen? Weil sie nicht frei sind. Warum sind sie schwach? Weil sie die Kraft ihres Geistes verloren haben. Warum stolpern sie? Weil ihnen das Licht ihrer Vernunft verloren gegangen ist. Warum sind sie arm? Weil sie die Güte ihres Herzens verloren haben. Wer seine Fröhlichkeit verloren hat, hat das Licht seines Verstandes gelöscht. Der Kranke wiederum hat die Kraft seines Geistes verloren. Wer ein Sklave einer schlechten Gewohnheit geworden ist, hat die Freiheit seiner Seele verloren.

Gott hat dem Menschen vier Dinge gegeben, die er sorgfältig bewahren muss: Freiheit der Seele, Kraft des Geistes, Licht des Verstandes und Güte des Herzens. Trotz diesem großen Reichtum ist der Mensch unzufrieden vom Leben und erwartet etwas mehr. Was sollte der Schüler von seinem Lehrer erwarten? Kann ihm der Lehrer einen anderen Kopf, Mund, andere Augen, Ohren, Hände und Beine geben? Was der Schüler von seinem Lehrer auch erwartet, letzterer kann nichts anderes für ihn tun, außer die Luft um ihn aufzuwirbeln. Aus der Luftbewegung um sich herum wird der Schüler irgendwelche Laute vernehmen, durch die ihn sein Lehrer mit der Außenwelt bekannt macht: Er spricht zu ihm über die Buchstaben, über die Silben, aus denen er Wörter und Sätze bildet. Dann beginnt er an die Tafel zu schreiben und ihm von irgendwelchen unsichtbaren Elementen zu erzählen: Wasserstoff, Sauerstoff usw. Danach kehrt der Schüler nach Hause zurück und wird sagen, dass er etwas gelernt hat.

Die Kunst des Lehrers besteht in seiner Fähigkeit zu unterrichten. Kann er lehren, wird er Licht in den Verstand seiner Schüler bringen. Die Kunst des Malers besteht in seiner Fähigkeit, Linien auf die richtige Stelle zu setzen. Wer von dieser Kunst nichts versteht, wird sagen, dass die Malerei nichts anderes ist als das Beflecken einer Leinwand mit Farbe. Die Kunst des Musikers und Sängers besteht in der Fähigkeit, die richtigen Schwingungen der Töne zu bestimmen. Ein wahrer Musiker kann Anzahl, Stärke und Qualität der Schwingungen nicht nur von Tönen, sondern auch von Wörtern nach ihrer Form, dem Inhalt und ihrer Bedeutung bestimmen. Zum Beispiel haben die Freiheit, die Kraft, das Licht und die Güte ihren spezifischen Ton. Die Freiheit ist der höchste Ton der Tonleiter. Sie äußert sich durch den Ton si ("h"). Der Ton si bezieht sich auf die Musik, als Teil der Rede aber stellt er das Hilfsverb si ( auf Bulgarisch) dar: du bist. Was bist du? Du bist reich, du bist stark, du bist ein gelehrter Mensch. Sage ich si, dann verstehe ich darunter, dass ich mich auskenne, dass ich die Dinge verstehe. Um bis zum Ton si zu gelangen, bin ich durch sechs si -Töne gegangen. Jeder Mensch, der über etwas verfügt, kann sich mit dem Ton si vergleichen. Folglich: Wenn ich Freiheit besitze, bin ich der Ton si, wenn ich Kraft besitze, bin ich der Ton si, wenn ich gut bin, bin ich der Ton si.

Also stehen die Freiheit zur Seele, die Kraft zum Geist, das Licht zum Verstand und die Güte zum Herzen in Beziehung. Ohne Seele kann der Mensch nicht frei sein; ohne Geist kann er nicht stark sein; ohne Verstand kann er kein Licht haben und ohne Herz kann er nicht gut sein. Noch diesen Morgen sollt ihr euren Zustand untersuchen um zu sehen, ob ihr die Freiheit eurer Seele, die Kraft eures Geistes, das Licht in eurem Verstand und die Güte in eurem Herzen besitzt. Wie ihr seht, spielt die Zahl vier eine wichtige Rolle im menschlichen Leben. Genau aus diesem Grund hat Pythagoras seinen Schülern die Eigenschaften der Zahlen eins, zwei, drei und vier gelehrt. Mit dem Begriff Eins verband Pythagoras Festigkeit. Damit wollte er sagen, dass der Mensch so standhaft sein muss, dass ihn niemand von der Stelle bewegen kann. Wenn er etwas mit seiner Hand ergreift, kann es ihm keiner mehr nehmen, selbst wenn die ganze Welt mit ihm kämpfen sollte. Die Festigkeit ist eine Eigenschaft der Erde, der festen Materie. Mit dem Begriff Zwei verband Pythagoras die Eigenschaft Beweglichkeit, die dem Wasser wesenseigen ist. Bei der geringsten Neigung beginnt das Wasser an nach unten zu fließen. In neuer Umgebung lernt es seine Umwelt kennen. Der Mensch muss beweglich sein wie das Wasser und bereit sein die Menschen, die er auf seinem Weg antrifft, kennen zu lernen, und sie zu studieren. Das versteht man unter einem lebendigen Menschen: Jemand, der sich allein bewegen kann und sein eigener Herr ist. Die Zahl Drei verband Pythagoras mit der Ausdehnung, die eine Eigenschaft der Luft ist. Mit der Zahl Vier verband er den Begriff Durchdringen - eine Eigenschaft des Lichts. Daraus folgt, dass die feste Materie eine innere Spannung hat, und zwar folgt sie ihrer Schwerkraft nach unten. Die flüssige Materie hat zwei Spannungen - nach unten und seitwärts. Die luftartige Materie hat drei Spannungen - nach unten, nach oben und seitwärts. Das Licht, d.h. die Strahlungsmaterie hat vier Bewegungsrichtungen, vier Spannungsrichtungen. Also kann der Mensch das Leben nicht verstehen, wenn er nicht standhaft wie die feste Materie und beweglich wie das Wasser ist, wenn er sich nicht ausdehnt wie die Luft und wenn er nicht wie das Licht alles durchdringt. Einen Gegenstand zu durchdringen bedeutet, ihn zu erleuchten.

Heutzutage streiten sich die Menschen über die Frage, ob es Gott in der Welt gibt oder nicht. Nur wer kein Licht in seinem Verstand hat, kann die Existenz Gottes leugnen. Kann so ein Mensch das Wissen aufnehmen und weitergeben? Gott zu leugnen bedeutet, der Unwissenheit und Sklaverei in der Welt Bürgertum zu verleihen. Wenn ein Mensch die Gottlosigkeit in sich aufrechterhält, dann erhält er die Unwissenheit, Sklaverei und Primitivität in sich aufrecht. Vor langer Zeit, als der Mensch noch kein Licht in seinem Verstand hatte, war er ein Rinderhirt, aber nachdem ihm Gott den Lebensgeist eingehaucht hatte, wurde sein Verstand erleuchtet und er ließ die Primitivität hinter sich. Von diesem Moment an verstand er, dass er einen Vater hat, dass ihn jemand auf die Welt gebracht hat. Was ist die erste Tugend, die die Tochter und den Sohn ausmacht? Die erste Tugend der Tochter ist, ihre Mutter zu kennen. Eine Tochter, die ihre Mutter nicht kennt, ist eine Rinderhirtin. Die erste Tugend des Sohnes ist, seinen Vater zu kennen. Ein Sohn, der seinen Vater nicht kennt, ist ein Rinderhirt. Unter dem Wort "Rinderhirt" verstehe ich einen Menschen, der kein Licht in seinem Verstand hat. Dieser Mensch ist blind, von ihm ist nichts zu erwarten. Er hat keinen Verstand in seinem Kopf.

Folglich muss sich der Mensch, bevor er sich die Frage über die Existenz Gottes stellt, erst einmal selbst fragen, ob er einen Verstand besitzt oder nicht. Hat er einen Verstand, dann gibt es auch Gott, hat er keinen - gibt es keinen Gott. "Die Toren sagen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott."(Ps.14:1) Der Gottlose zeichnet sich dadurch aus, dass er kein Licht in seinem Verstand hat, und deshalb umgibt ihn Dunkelheit, er befindet sich im Gefängnis. Der Gottlose kann nicht richtig denken, denn ihm fehlt das Licht in seinem Verstand, die Freiheit seines Gedankens. Wer nicht denken kann gleicht einem Gefangenen, dem das Licht fehlt. Was kann er tun, um Denken zu können? Er soll eine Kerze in seinem Kopf anzünden um Licht zu haben. Die Schüler vom Gymnasium glauben nicht an Gott, aber wenn sie ihr Abitur machen müssen, dann gehen sie in die Kirche und zünden Kerzen an. Sie verstehen, dass sie sich an jemanden um Hilfe wenden müssen, damit er ihnen leuchtet, damit sie gut verstehen und erfassen. Sobald sie sich in einer schwierigen Lage befinden existiert Gott bereits, sie bekennen sich zu ihm. Das Anzünden der Kerzen zeigt, dass der Mensch Licht braucht. Befindet sich der Mensch in einer Zwangslage, meint er: "Es gibt keine gute Menschen, es gibt keine Güte in der Welt." Hier geht es nicht darum, ob es in der Welt Güte gibt oder nicht. Wichtig ist, dass sich der Mensch die Frage stellt: "Gibt es Güte in meinem Herzen?", und darauf eine Antwort gibt. Wenn es Güte in meinem Herzen gibt, dann gibt es auch Güte in der Welt. Gibt es keine Güte in meinem Herzen, dann fehlt sie auch in der Welt. Nastradin Hodscha[1] sagte einst: "Wenn meine Frau stirbt, dann geht die halbe Welt unter; wenn ich sterbe, geht die ganze Welt unter. "Wirklich, wenn der Mensch die Freiheit seiner Seele, die Stärke seines Geistes, das Licht seines Verstandes und die Güte seines Herzens verliert, hat das Leben keinen Sinn mehr - er ist ein toter Mensch und muss auferstehen!

Was bedeutet das Wort Auferstehung? Aufzuerstehen bedeutet lebendig zu werden. Wer kann auferstehen? Jeder, der die Freiheit seiner Seele erworben hat, ist auferstanden. Wer die Kraft seines Geistes erworben hat, ist auferstanden. Wer das Licht seines Verstandes erworben hat, ist auferstanden. Wer die Güte seines Herzens erworben hat, ist auferstanden, ist lebendig geworden. Es genügt, wenn der Mensch die Freiheit und Kraft, das Licht und die Güte erwirbt, damit er aufersteht, damit er lebendig wird. Wann kann das geschehen? Noch heute. Der Mensch stirbt viermal, aber er wird auch viermal wieder auferstehen. Wenn er nur seine Freiheit verliert, stirbt er einmal; wenn er auch seine Kraft verliert, stirbt er das zweite Mal; wenn er sein Licht verliert, stirbt er das dritte Mal; wenn er auch das Gute in sich verliert, stirbt er das vierte Mal. Stirbt er viermal, ist er zu nichts mehr zu gebrauchen - selbst zu einem Rinderhirten taugt er nicht mehr. Wenn er seine Freiheit verliert, wird er zum Sklaven. Wenn er seine Kraft verliert, wird er zum Spott der Leute. Wenn er sein Licht verliert, wird er zum Rinderhirten. Was geschieht mit einem Menschen, der die Güte seines Herzens verliert? Darauf findet selbst eine Antwort.

Seid also standhaft, aber auch beweglich wie die Erde, eure Mutter, die euch auf ihrem Rücken trägt. Die Erde bewegt sich mit großer Geschwindigkeit, sie geht auf ihr Ideal zu. Ihre Geschwindigkeit übersteigt die der schnellsten Flugzeuge unseres Jahrhunderts. Seid beweglich wie das Wasser und vermehrt euch auch so. Wenn das Wasser verdampft, erhebt es sich zum Himmel und vermehrt sich, indem es sich in unzählige Tropfen verwandelt, die als Tau, Nebel und Regen wieder zur Erde fallen und die Menschen streicheln, die Pflanzen gießen und erfrischen, und allen Lebewesen den Durst stillen. Das Wasser reinigt, wäscht den Staub ab. Die Unzufriedenheit des Menschen ist nichts anderes als Unrat und Staub, die an seinem Bewusstsein haften bleiben und es reizen. Damit sich der Mensch vom Unrat seines physischen und geistigen Körpers, sowie vom Unrat in seinem Bewusstsein befreit, sollte er sich ständig waschen. Zu diesem Zweck wird er sich des sichtbaren und unsichtbaren Wassers bedienen. Wenn ihr meint, sündige, schlechte und ungerechte Menschen zu sein, so zeugt das davon, dass ihr euch beschmutzt habt. Nehmt reines Wasser und wascht euch. Nein, ihr seid gute, gerechte Menschen. Stimmt das? So wie wahr ist, dass ein Mensch schlecht ist, genauso ist wahr, dass er gut ist. Deshalb sind positive Gedanken im Kopf eines Menschen den negativen vorzuziehen. Besser, er denkt über sich, er sei ein guter, gerechter Mensch, als dass er sich selbst negativ beeinflusst. Besser ist, wenn der Mensch denkt, er könnte an Gott glauben, als umgekehrt. "Aber mein Verstand kann den Gedanken an die Existenz Gottes nicht akzeptieren." Wie konntest du den Unglauben in deinen Kopf zulassen? Zuerst einmal muss klar sein, dass Unglauben von Glauben kommt. Er ist die zweite Frau des Menschen. Nachdem er mit seiner ersten Frau - dem Glauben, nicht zurechtkam, heiratete der Mensch die zweite - den Unglauben. Konnte er nicht einmal mit seiner ersten Frau, einer guten, ordentlichen und reinlichen zusammenleben, umso weniger konnte er es mit der zweiten Frau. Sie ist zerstreut, verschwenderisch und nachlässig. Der Fall des Menschen begann in dem Moment, als er dem Unglauben Zutritt verschaffte. Schon im Paradies ergriff der Unglaube vom Menschen Besitz. Damals meinte er: "Man kann auch anders leben und nicht nur so, wie Gott es sagt." Wenn ihr euch vom Unglauben befreien wollt, bewahrt die vier Dinge, die euch Gott gegeben hat - die Freiheit eurer Seele, die Kraft eures Geistes, das Licht eures Verstandes und die Güte eures Herzens. Von diesen vier Dingen hängen die Errungenschaften des Menschen ab. Geht es um Freiheit, Kraft, Licht und Güte im Menschen, dürft ihr nur einer Meinung sein: In der Freiheit der Seele, in der Kraft des Geistes, in dem Licht des Verstandes und in der Güte des Herzens befindet sich der Sinn des Lebens. Das ist das Göttliche, wonach der Mensch strebt. Das ist die neue Lehre, die heute gelehrt wird.

Alle Menschen möchten eine konkrete Idee von Gott haben. Die Freiheit, die Kraft, das Licht und die Güte, die der Mensch besitzt, sind nichts anderes als Wege zum Erreichen des Göttlichen. Könnte man es konkreter ausdrücken? Das sind vier Kräfte im Menschen, durch die sich der Allmächtige bekundet. Sie sind kreative Grundsätze. Mit ihnen wurde die Welt erschaffen. Der Mensch hat Bewegungsraum, solange er frei ist. Er kann etwas bewirken, solange er stark ist. Er kann die Dinge erleuchten, solange er Licht in seinem Verstand hat. Er kann die Dinge in sich bewahren, solange er gut ist.

Jetzt wünsche ich euch, dass ihr zu Hause eine Schere nehmt und die Fäden des Spinngewebes durchtrennt, in die ihr bisher verwickelt wart. Nur so werdet ihr frei. Danach spült euer ganzes, schmutziges Geschirr mit reinem, frischem Wasser. Das zeigt, dass ihr starke Menschen seid. Dann zündet Kerzen in euren vier Zimmern an und lasst sie den ganzen Tag brennen. Was mit den Kerzen wird, soll euch nicht kümmern! Mögen eure Kerzen brennen! Notfalls, wenn ihr seht, dass das Feuer in allen vier Feuerstellen nicht brennt, legt Holz und Kohle auf, zündet ein Streichholz an und lasst sie brennen, damit sie eure Zimmer erwärmen. Von allen Menschen werden diese vier Dinge verlangt. Zerreist das Spinngewebe, in dem ihr verwickelt seid; reinigt euer schmutziges Geschirr; zündet eure Kerzen an und entfacht Feuer in euren Feuerstellen.

Was ich euch heute gesagt habe, kommt von Gott. Er sagt:

Meine Kinder, bewahrt die Freiheit, die ich euch gab!

Meine Kinder, bewahrt die Kraft, die ich euch gab!

Meine Kinder, bewahrt das Licht, das ich euch gab!

Meine Kinder, bewahrt die Güte, die ich euch gab!

[1]Nastradin Hodscha – lustiger literarischer Held, bekannt aus vielen Volksgeschichten durch seine Schlagfertigkeit und Findigkeit

Übersetzung aus dem Bulgarischen von Rumjana Mileva

Lektorate: Angelika Todorov, Stanislava Stefanova

Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Untertstüzung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen.

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