Neunzehnter Vortrag, der vom Meister
am Mittwoch, dem 5. Juli 1922 in Borovetz
vor der Jugendokkultklasse gehalten worden ist
Stilles Gebet
Es wurden die Aufsätze über das Thema: “Der stärkste Charakterzug des Lichtes” gelesen.
Schreibt ausserdem über das Thema: ”Die Bestimmung des menschlichen Herzens.”
Als ihr über das Thema “Der stärkste Charakterzug des Lichtes “ geschrieben habt, wurden in eurem Verstand unwillkürlich Bedingungen geschaffen, auch an die Dunkelheit als Kontrast des Lichtes zu denken. Und wirklich, wenn die Dunkelheit nicht existieren würde, könnte man dann vom Wachsen der Körper in der physischen Welt sprechen? Das Licht und die Dunkelheit in der physischen Welt sind zwei Zustände, durch welche sich die Seele äußert. Wenn sich die Seele begrenzt, beginnt sie sich in der Dunkelheit zu erkennen. Die Dunkelheit ist ein Prozess der Begrenzung und das Licht – ein Prozess des Erkennen Gottes, der Liebe. Ohne Licht kann man die Liebe nicht erkennen.
Also, der stärkste Charakterzug des Lichtes ist die Erkenntnis Gottes, der Liebe. Bringt diesen Gedanken in die Inhaltsangabe mit hinein, die ihr über die Themen, das Licht betreffend, machen werdet. Das Licht ist ein Prozess aus der Welt des Verstands. Wenn sich die Welt des Verstands vor den Augen des Menschen erschließt, werden gleichzeitig damit die Formen, wie auch der Inhalt und der Sinn dieser Formen gezeigt. Auf diese Weise kommt der Mensch zur Ersten Ursache, zum Ursprung, zur Liebe. Wer richtig wachsen und sich ehtwickeln will, muss sich psychologisch mit dem Licht, dem Prozess der Erkenntnis der Liebe verbinden. Das Licht ist ein Prozess des Erkennens der Liebe. Also alle Zustände, welche eine Disharmonie in der menschlichen Seele erzeugen, gehören zum Gebiet der Dunkelheit. Die Dunkelheit begrenzt den Menschen aber. Jeder Zustand, der Harmonie in der menschlichen Seele schafft, gehört zum Gebiet des Lichtes.
Wenn ihr in die Metaphysik geratet, werden dort das Licht und die Dunkelheit anders behandelt. Die Behauptungen der Metaphysik werden in euch große Widersprüche schaffen. Die Metaphysiker, wie auch die extremen Okkultisten unterstützen den Gedanken, dass das absolute Licht absolute Finsternis ist. Und als Gott gesagt hat: “Es werde Licht!”, hat Er damit die erste Begrenzung geschaffen. Wenn sich also die absolute Finsternis in sich begrenzt, erzeugt sie jenes Licht, welches die Dunkelheit nicht imstande ist, zu ergreifen. Ich frage, welche die erste Begrenzung des Menschen ist. Wenn der Mensch beschließt, etwas aufzuopfern, erzeugt er Licht in sich. Deshalb ist das Opfer notwendig. Wenn der Mensch etwas aufopfert, tritt schon der erste Tag des Lichtes in seine Seele ein. Gott sagte: “Es werde Licht!”Und es ward Licht. Wenn in den Menschen Licht eintritt und zwar mit dem Ziel, dass in ihm das Licht von der Dunkelheit unterschieden wird, zeigt dies, dass er das Opfer richtig hergerichtet hat. Wenn im Menschen kein Licht und keine Dunkelheit entstehen, ist kein Opfer dargebracht worden oder wenn es gemacht worden ist, gibt es etwas Unrichtiges darin. Wenn Christus von sich sagt: ”Ich bin das Licht der Welt”, ist dieses Licht durch die Selbstopferung, Christi`s entstanden. Also, wer Licht in sich erzeugen will, muss sich selbst aufopfern. Das Licht ist mit dem Akt des Opfers verbunden.
Bei der heutigen Evolution hat das Licht in der physischen Welt vier verschiedene Richtungen, die von vier Arten von Schwingungen verschiedener Dichte bestimmt werden. Die Schwingungen, welche eine größere Dichte haben, bilden den hinteren Teil des menschlichen Gehirns. Bei den Tieren liegt die Schwere des Gehirns, wo seine Dichte am größten ist, hinter den Ohren, infolge dessen sie gezwungen sind, auf vier Beinen zu laufen. Bei den Pflanzen ist die Schwere unten, in den Wurzeln, infolgedessen sie gezwungen sind, in der Erde, mit dem Kopf nach unten eingepflanzt zu sein um auf diese Weise ihr Gleichgewicht zu halten. Die drei Richtungen des Lichtes haben also bis jetzt drei Strömungen im Gehirn der Lebewesen geschaffen, die aber drei verschiedene Lagen, notwendig zum Halten des Gleichgewichts, erzeugt haben: die Pflanzen, mit dem Kopf nach unten, die Tiere, auf vier Beinen und die Menschen, aufrecht stehend. Jetzt kommt die vierte Richtung des Lichtes, die jene Strömung von Kräften bildet, welche zum Schaffen des geistigen Körpers der Menschen notwendig ist. Dieser Körper bezieht sich auf die höhere hypersensible Welt. Wenn das Licht im Menschen in vier verschiedenen Richtungen wirkt – nach hinten, nach vorne, nach innen hinein und nach aussen ninaus, bildet es ein Kreuz.
Und jetzt, um zu erkennen, in welcher von diesen vier Richtungen das Licht am stärksten ist, sollt ihr dieses Kreuz zeichnen. Aus der Länge der vier Linien, die das Kreuz bilden, versteht man die Stärke des Lichtes. Wenn der westliche Teil des Kreuzes stärker entwickelt ist, d. h. länger, zeigt dies, dass die tierische Natur im Menschen Oberhand über die anderen Kräften hat; wenn der untere Teil des Kreuzes länger ist, zeigt das, dass die pflanzlichen Bestrebungen im Menschen mehr entwickelt sind; wenn der östliche Teil des Kreuzes länger ist, zeigt das wiederum, dass die menschlichen Fähigkeiten und seine Gefühle mehr entwickelt sind; und zum Schluss, wenn der obere Teil des Kreuzes am längsten ist, zeigt das, dass das Göttliche im Menschen Übermacht gewinnt. Wenn ihr eine senkrechte Fläche von oben nach unten, welche parallel zu seinem ganzen Körper verläuft durch den Menschen führt, wird er in zwei Teilen geteilt: der hintere Teil stellt den linken Weg seiner Bewegung und der vordere Teil, parallel zu seinem Gesicht – stellt den rechten Weg seiner Bewegung dar. Wenn ihr noch eine Ebene von Westen nach Osten einfügt, habt ihr eine andere Teilung, wobei der rechte Teil des Gehirns den rechten Weg darstellt und der linke Teil des Gehirns – den linken, den breiten Weg. Im Prizip bedeutet der linke Weg das Streben der menschlichen Seele und der rechte Weg – die Taten des Menschen. Und wirklich, auf dem richtigen, dem rechten Weg, geht nur derjenige, welcher handelt und auf dem breiten, dem linken Weg, geht derjenige, der noch nicht handelt, sondern nur strebt. Das sind die zwei Wege, auf denen die gegenwärtigen Menschen gehen.
Wenn wir über Einfluss und Übergewicht von pflanzlichen und tierischen Kräften und Bestrebungen im Menschen sprechen, Können wir uns die ersten Äußerungen des Bewußtseins und des Unterbewußtseins im Menschen vorstellen. Unter dem Wort “tierischer Einfluss” verstehen wir die ersten Äußerungen des Bewusstseins. Unter pflanzlichem Einfluss verstehen wir die ersten Äußerungen des Unterbewusstseins. Wenn sich im Gehirn oder im ganzen Organismus des Menschen eine gewisse Energie mehr als notwendig sammelt, schafft sie in ihm eine Reihe disharmonischer Zustände. Z. B., wenn die Schläfen im Menschen stark entwickelt sind, entsprechen ihnen die Lippen. Es gibt also ein Verhältnis zwischen den Schläfen und den Lippen des Menschen. Je mehr sich die Schläfen entwickeln, desto voller die Lippen werden. Das bemerkt man besonders bei Menschen, bei denen die Nase nah den Lippen ist. Weil die Nase mit dem Geruchssinn verbunden ist, kommt ein Blutandrang zu den Lippen, infolgedessen sie voll werden.
Alle Teile, ja alle Zentren des Gehirns überhaupt üben einen Einfluss auf bestimmte Gebiete des menschlichen Organismus aus, indem sie eine bestimmte Prägung darauf hinterlassen. Wenn z. B. das Zentrum der Hoffnung in einem Menschen gut entwickelt ist, übt es einen Einfluss auf zwei spezielle Muskeln seines Gesichts aus. Bei stark entwickelter Hoffnung im Menschen sind seine Mundwinkel nach oben gebogen. Die Gehirnzentren üben also einen Einfluss in zwei Richtungen aus: hinauf und hinunter. Wenn der Mensch traurig ist, biegen sich seine Mundwinkel nach unten, d. h., dass die Strömungen in ihm entweder pflanzlich oder tierisch sind. Wenn die Mundwinkel nach oben weisen, wird man fröhlich. Es überwiegen dann der menschliche und der Göttliche Zustand. Als okkulte Schüler müsst ihr eine Reihe von Versuchen und Forschungen machen, um die ver -schiedenen Zustände – positive und negative zu erforschen. Wenn ihr nicht gut gestimmt seid, macht einen Versuch diesen Zustand von eurem Bewusstsein zu trennen und ihn als Objekt, das nichts mit euch zu tun hat, zu erforschen; unterzieht ihn einer Kritik, um die Ursachen und die Folgen dieses Zustandes zu sehen. Solange ihr nicht einige solcher Versuche macht, werdet ihr bei jedem solchen Zustand denken, dass es euer eigener sei, dass er mit eurem Bewusstsein verbunden sei, dass ihr euch auf keine Weise von ihm befreien könntet und infolge dessen unter seiner Qual leiden müsstet. Nein, ihr könnt ihn von eurem Bewusstsein trennen, wie ihr auch die teuflische Kralle von euch beseitigen könnt. Das Herausziehen wird Schmerzen verursachen, aber das macht nichts. Zieht diesen Stachel heraus! Wenn der Mensch zu ängstlich, zu ehrgeizig und mit schwacher Hoffnung ist, ist er ein Pessimist. Die Angst schafft in der Einbildung des Menschen Bilder von Hindernissen, welche er nicht zu überwinden vermag. Gleichzeitig mit der Angst entsteht in ihm sein Ehrgeiz. Er denkt, dass er nicht vorankäme, dass alle Menschen vor ihm sein würden. Seine schwache Hoffnung entmutigt ihn und er gerät in einen trüben Zustand, nämlich in Pessimismus. Der Pessimismus aber erzeugt in ihm eine ganze Reihe von negativen Eigenschaften, wie: Tücke, Listigkeit, Neid und Hass. Ihr werdet fragen, warum die Angst auf der Welt erschienen ist. Im tierischen Reich ist die Angst angebracht, Sie ist dort eines der großen Gesetze und hat Vollkommenheit erreicht. Wenn ein Tier sehr ängstlich ist, zeigt das, dass das Recht nicht auf seiner Seite ist. Dieses Tier muss auf seine Füsse angewiesen sein können. Die Schwachen in der tierischen Welt schützt das Gesetz nicht und es kann sie nicht retten, deshalb müssen sie ihre Beine entwickeln – sie sollen lang sein damit sie auf sie angewiesen sein können. Die Angst bei den Tieren ist dem menschlichen Gewissen gleich. Bei den Menschen wird also die Angst durch das Gewissen ersetzt. Wenn die Angst in den Menschen kommt, werden damit alle negativen Eigen -schaften aus der Vergangenheit geweckt, die dem Menschen keine Freude bereiten. Deshalb soll der Mensch die Angst durch das Gewissen ersetzen. Wenn er die Angst in Gewissen verwandelt, kommt gleich auch die Vernunft. In dieser Situation kann man schon von Recht sprechen.
Jeder muss also bewusst an sich arbeiten, um seine jeweiligen Zustände voneinander zu trennen um sie zu erforschen. Wenn zu euch ein trauriger Zustand kommt und ihr wollt nicht mehr leben, trennt diesen Zustand von eurem Bewusstsein und erörtert ihn objektiv: warum ist er zu euch gekommen, wie lange bleibt er usw. Wenn ihr ihn von euch trennt, werdet ihr sehen, dass er nicht zu euch gehört. Dieser Zustand ist euch fremd. Die Leute unterziehen sich sehr oft fremden Gedanken, nehmen fremde Zustände wahr und indem sie die Gesetze nicht kennen, leiden sie und quälen sich. Durch Suggestion, durch Hypnotisieren nehmen manche Leute vom Hypnotiseur viele Gedanken, die sie später als ihre eigenen realisieren. Nachdem sie den, vom Hypnotiseur eingeflössten Gedanken erfüllt haben, verstehen sie dann erst, dass sie unter einem fremdem Einfluss gewesen sind. Durch die Hypnose vermag man viele Morde und Selbstmorde auf der Welt zu erklären. Es passiert, dass ein Mensch, der in der Vergangenheit in einer Schule gewesen ist, von seinem Meister durch Suggestion einen gewissen Gedanken, gut oder schlecht, wahrgenommen hat und er realisiert ihn jetzt. In solchen Fällen wundert sich dieser Mensch, wie es passieren konnte, dass er sich so sehr verändert hat. Ihr begegnet einem guten, ehrlichen Menschen, kennt ihn gut, seid auf ihn angewiesen, aber plötzlich verändert er sich, er beginnt die Leute zu berauben und zu erpressen. Ihr könnt nicht verstehen, was mit diesem Menschen passiert ist, dass er sich so sehr verändert hat. In 2 – 3 Jahren begegnet ihr ihm wieder und er lebt wieder ein ehrliches, anständiges Leben. Er hat sich wieder verändert und ist zum ersten Zustand zurückgekommen. Was sind das für beträchtliche Veränderungen, die mit ihm geschehen?
Jetzt, als Schüler der Großen Schule, sollt ihr alle daran arbeiten, um diese Zustände in euch zu beseitigen. Es steht euch also eine riesige Arbeit zur Berichtigung bevor. Die Schule hat zum Ziel, euch solche Kenntnisse zu vermitteln, durch die ihr auf eine vernünftige Weise die Fehler eurer Vergangenheit verbessern könnt. Wenn ihr zu einem hypnotischen Zustand aus der Vergangenheit kommt, sollt ihr zurück gehen und ihn auf dem Rückweg berichtigen. Ihr sollt denen rückläufige Handlungen entgegensetzen, womit man euch früher hypnotisiert hat. Gewöhnlich vollführen die Hypnotiseure der Schwarzen Loge Handlungen von oben nach unten. Heute waschen sich viele Leute auf die gleiche Weise – sie waschen z. B. ihr Gesicht von oben nach unten, indem sie ihre Augen zuschließen. Damit wollen sie sagen: “Es geht nicht, mit offenen Augen zu sein.”Ja, wenn man in die materielle Welt kommt, ist es gut, dass die Augen zu sind, aber, wenn man in die Schule kommt, um zu lernen, müssen die Augen offen sein. Als Schüler muss man entgegengesetzte Bewegungen den Bewegungen der Schwarzen Loge machen. Wenn ihr eure Haare nass macht, macht die Bewegungen von unten nach oben und nicht umgekehrt.
Jede Bewegung, die ihr macht, hat seinen tiefen Sinn und beeinflusst euch. Wenn ihr Bewegungen macht, beobachtet, wie sie euch beeinflussen, welche Zustände sie hervorrufen. Manche Bewegungen haben eine angenehme Wirkung auf euch, andere – eine unangenehme. Beobachtet diese Bewegungen und erforscht sie. Hütet euch aber, ins andere Extrem zu verfallen – nämlich zu fürchten anzufangen, irgendwelche Bewegungen zu vollführen.
Wenn ihr euren Verstand einstimmen wollt, macht gedanklich eine Bewegung von unten nach oben, auf eine evolutionäre Weise. Beginnt zuerst an die Pflanzen zu denken, dann an die Tiere, dann an die Menschen und zum Schluss an Gott, an das Wesen der Göttlichen Welt. Auf diese Weise werdet ihr einen Aufschwung des Geistes fühlen. Wenn ihr die entgegengesetzte Bewegung macht, von der Göttlichen Welt beginnt und allmählich zur menschlichen, tierischen und pflanzlichen Welt heruntergeht, werdet ihr ins Gesetz der Involution verfallen und einen Geistesfall erleben. Indem ihr die erste Übung anwendet, werdet ihr es schaffen, euch von vielen negativen Zuständen zu befreien. Um diese Übung erfolgreich auszuführen, könnt ihr euch mit Botanik, Zoologie, Antropologie beschäftigen und schließlich einige Göttliche Bücher lesen. Der Mensch steigt jeden Tag in die niedrigeren Welten hinab und dann steigt er wieder hinauf. Jeder Gram zeigt, dass der Mensch sich mit den Pflanzen verbunden hat. Auf diese Weise hält er sie und sie ihn. Wenn man Missstimmung, Wut und noch andere negative Gefühle hat, verbindet man sich mit den Tieren, denen man auf diese Weise hilft. Wenn der Mensch zum Vernünftigen, zum Angenehmen kommt, is er schon in die menschliche Welt gekommen. Schließlich geht der Mensch zum Erhabenen, Edlen, d. h. er kommt in die Göttliche Welt, wo eine absolute Harmonie herrscht.
Das sind die vier Welten, die vier Zustände, die der Mensch erforschen muss. Wenn jemand missgestimmt, verlegen, ungeduldig ist, soll sich vorstellen, dass er sich in einem Wald mit Kiefern und Eichbäumen befindet. Es wird nicht viel Zeit vergehen und sein Zustand wird sich verändern. Er wird die Stimmung der Pflanzen annehmen. Wenn jemand in einem faulen Zustand fällt, soll er an die Tiere denken. Sie sind gewöhnlich flink und beweglich. Die Not zu fressen hat sie gezwungen, sich den ganzen Tag zu bewegen, um ihren Hunger zu stillen. Indem ihr an die Tiere denkt, verbindet ihr euch mit ihnen und sie stimulieren euch mit ihrer Energie. Wenn die Tiere satt werden, weden sie faul, aber wenn sie Hunger haben, gehen sie wieder Nahrung suchen. Wenn ihr die Geduld der Pflanzen und die Beweglichkeit der Tiere erwerbt, werdet ihr zum Menschen gehen, um die Vernunft, den Gedanken zu erwerben. Danach werdet ihr in die Göttliche Welt gehen, um alle euren Gedanken auszustellen. Die fortgeschrittenen Wesen werden Bemerkungen über die, von euch geäußerten, Gedanken machen. Die klugen Menschen machen jeden Tag eine Ausstellung der Gedanken, die gewöhnlichen Leute – jede Woche und die dummen Leute – einmal im Jahr. Wenn man sagt, dass der Mensch einer Kritik unterzogen werden muss, bedeutet das, eine Ausstellung seiner Gedanken in der Göttlichen Welt, wo vernünftige Wesen ihre Meinung darüber äussern werden und der Mensch wird alles beobachten und seine Fehler sehen. Bis der Mensch zu diesem Zustand kommt, muss er eine folgerichtige Disziplin des Verstands durchlaufen. Ihr seid durch diese Disziplin noch nicht gegangen und für die Göttliche Welt noch nicht bereit. Wenn ihr vorzeitig in diese Welt kommt, wedet ihr einschlafen, oder in Verwirrung geraten, weil ihr die hohe Vibration nicht aushalten könnt. Wer durch diese Disziplin des Verstands und des Willens schon gegangen ist, wird beim Betreten der Göttlichen Welt immer erfrischt und mit neuem Licht und neuen Kenntnissen von dort zurückkommen.
Um von dieser Welt zum Jenseits zu gehen, braucht man absolute Ruhe, ohne jede Störung. Man verlangt dazu eine volle Harmonie. Um einen Versuch bezüglich des Betreten der Göttlichen Welt zu starten, verlangt man eine reine Aura, absolute Harmonie und Ruhe. Diese Umgebung muss mindestens 1-2 Stunden gehalten werden – etwas, was in den Städten unmöglich ist. Dieser Versuch ist auch in Borovetz (Rilagebirge) unmöglich, wo wir jetzt sind. Das ist nur an einem hohen einsamen Platz möglich. Wenn dieser Versuch in Sofia gemacht weden soll, benötigt man ein spezielles Zimmer, welches von einer gesunden, reinen und harmonischen Aura umgeben ist. In dieses Zimmer darf kein fremder, außenstehender Fuß hineintreten. Niemand soll von der Existenz dieses Raumes auch nur etwas ahnen. Zur Zeit ist das aber unmöglich. Es gibt keine bereiten Menschen. Wer auf den Versuch nicht vorbereitet ist, wird keinen Wunsch haben, dieses Zimmer zu betreten. Der Schüler aber wird danach streben, dieses Zimmer zu betreten, so, wie die Biene nach der aromatischen Blume strebt. Die Schüler müssen arbeiten, um eine harmonische Aura in ihrem Zimmer zu schaffen, damit ihre Versuche erfolgreich sind.
Arbeitet mühevoll an euch, um alle Schwierigkeiten zu überwinden. Auf diese Weise werdet ihr in euch einen Willen festigen, mit dem ihr alles überwinden werdet. Was für einen Willen sollt ihr euch zulegen? Keinen eisernen, keinen graniten, sondern einen diamantenen Willen. Der eiserne und der granite Wille werden leicht kapitulieren, aber der diamantene wird alle Hindernisse aushalten. Man verlangt von euch weite Anschauungen, eine große Selbstlosigkeit, damit die Irrtümer von eurem Weg beseitigt werden. Diese Irrtümer können nur durch das Licht des Bewusstseins weggejagt werden. Dieses Licht ist ein besonders. Wenn es nicht in euer Bewusstsein kommt, werdet ihr mit euren jetzigen Anschauungen bleiben, wobei ihr die erwarteten Ergebnisse nicht erreichen könnt.
Wenn ich sage, dass ein besonderes Licht in euer Bewusstsein kommen muss. Soll euch das nicht stören. Dieses Licht wird von alleine kommen.Von euch verlangt man nur, dass ihr einen hohen Gipfel besteigt und dort bleibt. Ihr wisst doch, dass die Sonne zuerst die Gipfel bescheint und dann die Täler. Genauso wird dieses Licht zuerst die Spitzen eures Bewusstseins bestrahlen und dann seine Täler. Ihr müsst euch Mühe geben, solange ihr auf den hohen Göttlichen Gipfel steigt, wohin das Licht am frühesten kommt. In den Tälern und den Ebenen kommt dieses Licht später.
Also, wenn ihr euch die Frage stellt, was für Vorteile die okkulte Schule ihren Schülern gibt, sollt ihr wissen, dass sie ihnen den geraden Weg zum Besteigen der hohen Göttlichen Gipfel zeigt, die zuerst von den Göttlichen Strahlen der aufgehenden Sonne beleuchtet werden.
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