Nachdenken
Man las Arbeiten übers Thema „ Warum müssen wir lieben und müssen wir geliebt werden?”
Ihr habt das Thema gut entwickelt, aber nur in der Form und nicht inhaltsmäßig und sinngemäß. Habt ihr das ausprobiert, worüber ihr geschrieben habt? Die Weise, auf der ihr geschrieben habt ist involutiv. Damit ihr euch von dieser Weise befreit, müsst ihr eure Achtsamkeit auf die Natur lenken und daher eine Antwort auf eure Fragen herausziehen. Eurer Überlegung nach, ihr sagt: Wer liebt, der gibt. Ich frage. Derjenige, der etwas isst, gibt er? Nicht nur, dass er nichts gibt, sondern er nimmt mehr. Beantwortet die Frage warum man essen muß.
Also derjenige, der liebt, der gibt alles. Derjenige, der geliebt wird, der nimmt alles. Dabei derjenige, der einen liebt, er bemächtigt sich ihm gleichzeitig. Wenn ein Herr seinen Diener liebt, er bemächtigt sich ihm und gibt ihm keine Möglichkeit sich auszudrücken. Wenn ihr euer Pferd liebt, ihr gibt ihm keine Freiheit. Dann was gibt die Liebe? Sie gibt nichts. Wie ihr seht, die Basis eurer Überlegungen ist nicht richtig. Wendet diese Überlegungen im praktischen Leben an, um die Ergebnisse von ihnen zu sehen. Wenn ihr sie anwenden werdet, dann stoßt ihr auf eine Reihe von Widersprüche. Eurer Meinung nach, wer geliebt wird, der nimmt nur, aber wer liebt, der gibt alles.
Zur Klärung der Fragen über die Liebe, werde ich das folgende Beispiel nehmen. Wenn ein junger Mann in eine Kneipe hingeht, der Wirt gewinnt ihn sofort lieb. Wie drückt er seine Liebe aus? Indem er ihm Wein zum Trinken gibt. Der Wirt schenkt ein Glas nach dem 9anderen und der junge Mann trinkt, ständig nimmt. Der junge Mann füllt sich aber der Wirt auch, aber nur mit dem einzigen Unterschied: davon, was der Trinker nimmt, bleibt nichts für ihn; was der Wirt von ihm nimmt, hält er alles fest. Er nimmt vom Trinker Geld, Grundstücke, Häuser – seinen ganzen materiellen und gesundheitlichen Status. Folglich, die Liebe, von der die Menschen reden ist eine Liebe zwischen dem Wirt und dem Trinker. Ist das eine ideale Liebe? Diese Liebe ist nicht ideal, aber trotzdem sagen die Menschen, dass es etwas Göttliches in der Liebe gibt. In welcher Liebe gibt es Göttliche Ausdrücke? Wenn man euch jetzt einer Prüfung stellt, keiner von euch wird in seiner Liebe durchhalten. Das bedeutet, ihr sagt eins und tut etwas anderes. Ist es wahr, was ihr schreibt? Einer schreibt, dass die Liebe Opfer verlangt. – Wisst ihr was Opfer ist? Vor allem das Opfer muß man volontär machen und nicht mit Gewalt. Habt ihr euch volontär geopfert gehabt? Jetzt, wie ihr gesehen habt, wir haben eine kleine Zergliederung des Themas, das ihr für heute geschrieben habt.
Ich frage: Warum müsst ich lieben und warum müsst ihr geliebt werden? Braucht ihr das? Ihr braucht weder das eine noch das andere. Die Liebe ist außerhalb jedes Gesetzes. Folglich, wenn es notwendig ist zu lieben, das zeigt, dass irgendein Gesetz euch zwingt das zu tun. Da, wo es Gesetze gibt, da ist auch Begrenzung. Wie werdet ihr euch diesen Widerspruch erklären? Wenn irgendeine äußerliche Notwendigkeit, wenn irgendein Gesetz euch zu lieben zwingt, das ist schon keine Liebe. Später, nachdem ihr geliebt habt, was habt ihr bekommen, oder ws habt ihr verloren? Wie ist eure Erfahrung in dieser Hinsicht? Indem ich diese Fragen stelle, ich will euch dazu bringen richtig, gesund zu denken, damit ihr nach der Realität strebt. Damit bestreite ich am wenigsten die Dinge, aber sage, dass ihr alte Ideen unterhhaltet. Zum Beispiel lieben und geliebt werden, dies sind alte Ideen, Ideen von Männern und Frauen. Männer wollen lieben und Frauen – geliebt werden. Diese Ideen existieren noch seit Menschengedenken und die heutige Menschen nehmen sie, färben sie von außen mit verschiedenen Farben und Farbtönen, schmücken sie mit bunten Glasperlen, hellen leuchtenden Steinchen, bis sie einer Bauernschönheit ähneln. Auf dieser Weise stellen sie sie als etwas Neues vor. Wenn ihr damit nicht einverstanden seit, zeigt mir zwei Menschen, die nach dieser Liebe gelebt haben, ihr Leben ideal beendet zu haben. Wie haben zwei Freunde, die nach dieser Liebe gelebt haben, ihre Beziehungen beendet? Wenn ihr die ganze Geschichte der menschlichen Entwicklung verfolgt, ihr werdet nicht zwei Menschen finden, die nach dieser Liebe gelebt haben, ihr Leben gut beendet zu haben.
Wenn ich so rede, ich meine nicht, dass eure Überlegungen falsch sind. Sie sind von eurer Sicht richtig.; von der Sicht der okkulten Wissenschaft sind sie nicht richtig. Kommt ihr zu der Liebe, da werden gar keine Diskussionen akzeptiert.
Die Liebe schließt alle Fragen aus.
Die Liebe schließt alle Widerspruch aus.
Die Liebe schließt jegliche Formen der Gewalt aus.
Die Liebe schließt alle Beschränkungen aus.
Jetzt, wo ihr diese Positionen kennt, wie würdet ihr die Liebe definieren? Eurer Liebe fehlt ein Element, den ihr selbst finden sollt. Könnt ihr finden welches Element eurer Liebe fehlt?
Jetzt werde ich euch die Frage stellen: warum guckt ihr und warum man euch guckt? Derjenige, der guckt und denjenigen, den man guckt tun einen und den gleichen Prozess. Der eine fragt: Warum guckst du mich an? Der Andere antwortet: Guckst du mich etwa auch nicht an? Also die Beiden gucken sich in der gleichen Zeit an. Gibt es irgendeinen Unterschied in diesen beiden Prozessen? Der Unterschied ist sehr winzig, kaum wahrnehmbar. Damit man den Unterschied begreift, werde ich das folgende Beispiel herbeiziehen: zwei Lager feindlicher Armeen bekämpfen sich. Die eine Seite überfällt. Eurer Meinung nach drückt sie eine aktive Liebe aus. Die andere Seite wehrt sich - sie drückt eine passive Liebe aus. Und diejenige, die attackieren, wie auch die anderen, die sich wehren, handeln auf der gleichen Weise. Und die einen und die anderen bedienen sich des Feuers der Maschinengewehren. Der Unterschied besteht in dem, dass die einen sich bewegen und die anderen am gleichen Platz bleiben. Die einen rücken ständig ihre Stellung und die anderen halten sich an ihren Stellung. Sonst gibt es keinen wesentlichen Unterschied. So ist der Unterschied zwischen den beiden Situationen, die wir vorhin betrachteten – lieben und geliebt werden. Wenn ihr die Liebe als Idee behandelt, ihr müsst die kleinste Liebe erwähnen. Die kleinste Liebe ist die Grenzliebe. Wenn es darum geht, warum wir geliebt werden müssen und warum wir lieben müssen, das ist die Grenzliebe, d.h. Liebe mit Grenzen. Ihr vermischt die Grenzliebe mit der Grenzenlosen, jedoch sie unterscheiden sich gründlich. Wenn ihr kein Geld habt, ihr geht zum Bankier, ihr wollt von ihm Geld leihen. In diesem Fall der Bankier gibt und ihr nimmt. Der Bankier ist der passive Teil und ihr, die von Draußen kommt – der aktive Teil. Ihr attackiert euren Feind, und er – oder gibt er etwas, oder wehrt ab. Dieses Beispiel erklärt den Grad und den Charakter eurer Gefühle.
Als Schüler einer okkulten Schule müsst ihr eure Gefühle analysieren, wissen mit welchem Stoff ihr verfügt und daher die Ergebnisse voraussehen. Bis man diese Dinge nicht begreift, wird man oft in lächerlichen Situationen gebracht. Irgendeiner wird ihn treffen und ihn fragen
Warum guckst du mich nicht an? Wie kann euch dieser Mensch angucken, wenn er blind wäre? Aber wenn ihr auch blind seid? Vor allem man muss sich selbst fragen ob er in sich Liebe hat und ist seine Liebe unveränderlich? Es ist nicht genug nur von der Liebe zu sprechen, sie muss aber in Leben umgesetzt werden. Wenn es ums Reden geht, auch der Blinde spricht von Licht, ohne es zu verstehen. Er hat auch irgendeine Ahnung vom Licht, aber es ist noch nicht der absolute Begriff. So, auch ihr habt etwas ähnliches der Liebe, aber das ist nicht die wirkliche Liebe. Nämlich deswegen die Menschen stellen sich oft die Frage warum sie lieben müssen. Mancher sagt, dass es besser ist geliebt zu werden, als zu lieben. Habt ihr schon mal einen Menschen gefunden, der euch geliebt hat wie er es tun sollte? Ihr sagt, dass die Seele wächst und sich entwickelt wenn ihr geliebt werdet. Habt ihr diese Sache geprüft? (Manche angesehene Schriftsteller befürworten diesen Gedanken). Haben sie diese Wahrheit geprüft? Ich bestreite nicht diese Tatsache, aber ich will eure Achtsamkeit auf Denjenigen lenken, der wirklich liebt. Fühlt ihr bestimmt, konkret, dass euch jemand liebt? Ihr werdet sagen, dass die und die Freundin, oder der und der Freund euch lieben. Wie lange dauert diese Liebe? Sie dauert nur einen Augenblick. Das ist noch keine Liebe, das ist nur ein momentaner Ausdruck der Liebe. Dass jemand euch etwas geschenkt hat oder euch ein Mittagessen spendiert hat, das ist ein vorübergehender Ausdruck der Liebe. Folglich, wenn ihr sagt, dass von der Liebe von irgend Jemandem, eure Seele wächst, ihr belügt e4uch selber. In meinen Augen dieses Wachsen ist eine äußerliche Politur, eine zeitweilige Dressur. Wenn man euch vor einer Prüfung stellt, diese Politur wird verschwinden. Wenn die Liebe in den Menschen hineingeht, sie erzeugt eine Reihe von alchemistischen Prozesse in ihm, unter dessen Einfluss sein ganzes Wesen, sein ganzes Dasein sich verändert. Das kann momentan geschehen, es kann auch schrittweise geschehen – es hängt vom Menschen ab. Unter dem Einfluss der Liebe formieren sich die Ansichten des Menschen, sie erdulden eine Veränderung, die Kohle erduldet bis sie zum Diamanten wird. Denkt über die Liebe als Kraft, als Prinzip, damit ihr zum positiven Wissen kommt.
Ihr geht jetzt die richtige Richtung, aber die Methoden, die ihr anwendet sind alt und deswegen können sie euch nicht helfen. Zum Beispiel, ein Mann und eine Frau lieben sich, unterhalten sich, lesen das Evangelium zusammen – alles läuft gut. Danach sagt der Mann: Frau, ich will, dass du mir etwas ganz Leckeres kochst. – Gut, ich werde dir das kochen, aber was wirst du mir kaufen? Sie sprechen über die Liebe, aber leben auf einer alten Weise. Danach werden sie sagen, dass es so von Gott bestimmt wurde. Sie sind selbst von ihrem Leben unzufrieden, aber sie schreiben es Gott zu. Das ist keine Liebe, das ist sich im Spiegel zu widerspiegeln. Jemand liebt jemanden, weil er sich in ihm sie im Spiegel widerspiegelt. In Wirklichkeit er liebt sich selbst im Spiegel. Auf dieser Weise er schadet sich selbst, weil er sich täuscht. Wer sich selbst liebt, der liebt auch die anderen. Die Schwarze Loge hat eine Reihe von Theorien und Überlegungen über die Liebe, mit denen sie die Köpfe aller Menschen verwirrt hat – Wissenschaftler, Philosophen, Schriftsteller, infolge dessen sie mehr und mehr in diesem verrührtem Brei hinein versinken. Auch in der Bibel ist gesagt worden: „Die ganze Welt liegt im bösen Geiste“ Wenn er ein Thema entwickelt, der Schüler muss sich in sich vertiefen, aus seinen Erfahrungen und Erlebnissen sehen was da geschrieben steht und dieses Wissen herausholen. Wenn er schreiben will was der und der über diese Frage gesagt haben soll, er wird sich von der Wahrheit entfernen.
In einer anderen Lektion werde ich über den Ausdruck der Liebe in der Form und nicht im Prinzip sprechen. Vorläufig es ist erforderlich die Formen der Dinger zu verstehen. Die Liebe kann sich in der ihr entsprechenden Form ausdrücken. Das bedeutet, dass man die Formen finden muss und darin bestehe die großen Schwierigkeiten. Die Liebe hat jeden besucht, aber nur für kurze Zeit. Jemand begeistert sich, bekommt ein angenehmes Gefühl und eine gute Laune und sagt: Ich werde mein ganzes Habgut verschenken. Ich will Gott dienen. Nach zwei-drei Stunden verschwindet die gute Laune, er fängt an sich zu beruhigen und sagt: Es ist noch nicht so weit. Ich darf nicht eilen. Nach fünf-sechs Monate er begeistert sich wieder, er ist wieder bereit sein Habgut zu verschenken. Plötzlich erschreckt er und verschiebt. Und wenn ihr das Buch dieses Lebens aufmacht, ihr werdet sehen, dass es ganz voll mit unerfüllten Beschlüssen ist. So ist die Liebe der meisten Menschen. Das bedeutet nicht, dass sie keine Liebe haben. Alle Menschen haben Liebe, aber ihre Liebe ist noch nicht in die Praxis gebracht worden. Das, worüber ich jetzt rede, bezieht sich auf euch als Schüler. Bis ihr nicht in euch neue Formen des Ausdrucks der Liebe in euch erschafft, dürft ihr den äußeren Menschen nichts erzählen. Wenn ihr erzählt, ohne diese Formen sich angeeignet zu haben, werdet ihr selbst auf größere Schwierigkeiten und Widersprüche stoßen. Alles, das ich über die Fragen warum ihr lieben müsst und warum ihr geliebt werden müsst, es erschöpft nicht das Thema über die Liebe. Dies waren nur Überlegungen, die euer Denken erwecken werden. Aber jeder muss selbst die Frage der Liebe lösen.
Jetzt werde ich euch ein Bild zum Überlegen vorstellen. Ihr habt einen Topf mit einem Deckel, der gut darauf passt. Irgendwann ihr verlegt den Topf und jeder der vorbeigeht, stößt ihn an. Genauso ihr schmeißt den Deckel vom Topf hin. In dieser Situation bleibt der Topf offen. Nimmt an, der Topf ist die Frau und der Deckel – der Mann. Was müssen der Mann und die Frau tun? Der Topf muss seinen Deckel finden. Wer soll wen lieben: der Topf den Deckel, oder der Deckel den Topf? Ich gebe euch diese Beispiele nur zur Überlegung in der Klasse, ohne eure Gefühle zu kränken. Dies sind theoretische Fragen und eure Gefühle lasse ich auf die Seite. Wenn euer Topf offen ist, ohne Deckel, müsst ihr den Deckel finden und ihn auf seinen Platz stellen. Das bedeutet, wenn eure Gefühle offen sind, es besteht die Gefahr, dass Staub hineinkommt, von jemandem verletzt werden. Damit es nicht geschieht, findet den Deckel eurer Gefühle, d.h. die Gedanken, die zu ihnen gut passen. Dann wird der Deckel heil und der Topf ganz, unbeschädigt. Das ist eine Methode, durch die ihr eure Gefühle regulieren könnt.
Habt ihr diesen Gedanken verstanden? Wenn nicht, umso besser. Warum? Weil man oft die verstandene Dinge verdreht werden. Nach der okkulten Wissenschaft, die verstandene Dinge sind missverstanden und die missverstandene – verstanden. Wenn ihr glaubt ihr hättet etwas verstanden, ihr habt es nicht verstanden; wenn ihr glaubt ihr hättet etwas nicht verstanden, dann ihr habt es verstanden. Die Liebe ist etwas Metaphysisches, man kann sie nicht leicht verstehen. Ihr werdet sagen: Wenn wir die Liebe nicht verstehe können, warum erzählen Sie uns davon? Ich werde euch ein Beispiel geben, womit ich mein Ziel erklären werde, warum ich nämlich von der Liebe spreche. Jeder von euch stellt eine kleine Pflanze dar, die gerade angefangen hat sich zu entwickeln: Das Stiel, seine kleine Zweige sind zerbrechlich, sie halten nicht großes Gewicht aus. Jedoch es fängt zu schneien an und der Schnee setzt sich auf diese kleine Zweige und Blätter ab. Wenn von Außen keine Hilfe kommt, die kleine Zweige werden abbrechen. Die Rede, die ich spreche, stellt einen kleinen Wind, der zur Hilfe für eure kleine Zweige eilt: er bläst den Schnee auf die Seite und befreit eure kleine Zweige. Dieser Wind wird gebraucht um den Schnee auf die Erde auszuschütten. Der Schnee – dies sind eure alte Ideen, die nicht an euren Wurzeln sind, sondern auf euren kleinen Zweigen. Wenn er nicht hinunter fällt, eure kleine Zweige werden abbrechen. Viele von euren kleinen Zweigen sind von dem Gewicht eurer alten Ideen abgebrochen. Die Iden müssen in den Wurzeln sein und nicht auf den Zweigen. Ich habe nichts gegen euren Ideen, aber es besteht die Gefahr, dass von ihrem Gewicht die Zweige eures Lebens kaputt gehen können. Deswegen ihr braucht wenigstens ein kleines Bisschen vom schwachen Wind! Manche haben Angst, dass der Schnee, d.h. ihre Ideen könnten hinunter fallen. Es gibt nichts Gefährliches dabei – der Schnee muss unbedingt hinunter fallen, bei den Wurzeln der Pflanzen.
Wenn die Liebe im Menschen wach wird, er wünscht sich, dass keiner es merkt, dass dies keiner weiß. Das ist das Streben der Seele. Bis keiner seine Liebe merkt, er ist fröhlich, zufrieden. Wenn man es bemerkt, seine Freude verschwindet. Macht das folgende Experiment um meine Worte zu prüfen. Geht an einem armen Menschen vorbei und ohne dass er es merkt, legt vor ihn 2O-3O Lewa. Wenn ihr euch entfernt, ihr werdet eine große Freude erfahren. Am nächsten Tag geht am gleichen Menschen vorbei und gebt ihm in die Hand 2O-3O Lewa. Er wird euch danken, aber er wird euch behalten und wo immer er euch sieht, wird er immer von euch etwas erwarten. In diesem Fall ihr werdet nicht fröhlich sein. Warum? Irgendwas in der Liebe ist kaputt gegangen. Folglich, die Liebe ist eine zarte Blume, die weit von den Blicken der Menschen wächst und gedeiht. Über eure Liebe darf keiner wissen. Im ersten Fall ihr habt eure Liebe im Dunkeln ausgedrückt, von keinem gesehen und bemerkt und deswegen ihr wart froh und er war froh. Im zweiten Fall ihr habt eure Liebe im Hellen, tagsüber ausgedrückt und er hat euch gesehen. Dann ihr habt verloren und er hat gewonnen. Mit diesem Beispiel habe ich euch einen neuen Maß für die Liebe herbeigeholt, vor dem eure Verständnis über die Liebe etwas altertümlich, archaisch bleibt. Jedoch diese Formel der Liebe kann noch nicht in die Praxis gesetzt werden, weil es keine Bedingungen dafür gibt. Es hat eine Form, aber keinen Inhalt. Der Inhalt muss von euch kommen.
In Zukunft wenn günstigere Bedingungen kommen, werde ich euch eine Aufgabe über die Liebe geben, die ihr ohne Papier, ohne Bleistift – direkt lösen müsst. Bis zu dieser Zeit wird sie geheim bleiben, keiner wird sie kennen. Dann werdet ihr selbst eure Theorie über die Fragen: Warum müssen wir lieben und warum müssen wir geliebt werden, prüfen.
Jetzt dies sind wichtige Überlegungen, die für die Klasse bleiben werden. Ihr sollt auch Zuhause über diese Fragen nachdenken, ihr werdet euch vorstellen ihr wäret in der Klasse. Strebt danach diese Ideen nicht mit den Ideen der Welt zu vermischen. Vermischt ihr sie, werdet ihr ganz durcheinander kommen. Wenn ihr sie vermischt ihr werdet so ein Fehler begehen. Stellt euch vor, ihr hättet in einer Flasche, von Umfang von einem Liter, einen halben Liter Wasser nachgefüllt. Dieses Wasser hat drei-vier Tage gestanden, infolge dessen es seine Frische verloren hat. Danach ich gebe euch ein kleines Fläschchen mit reinem, gutem Wasser, gerade von der Quelle nachgefüllt. Ihr nimmt dieses Flaschchen und schüttet das Wasser von ihm in die große Flasche. Habt ihr klug gehandelt? Im Gegenteil, ihr habt einen großen Fehler gemacht. Ihr sollt das Fläschchen mit Wasser, das ich euch gab von der anderen Flasche getrennt halten.
Für das nächste Mal schreibt über das Thema: „Die Anwendung der Hände.
14. Vorlesung vom Lehrer, gehalten am 31.Mai 1922, in Sofia
|