„Dies sind die Worte des Königs Lamuel, die Lehre, die ihn seine Mutter lehrete.“
Die Sprüche Salomos 31:1
Unter dem Wort „König“ versteht man den menschlichen Geist. Unter dem Wort Mutter versteht man Gott, die Göttliche Mutter, die ihn belehrt hat.
„Ach, mein Auserwählter, ach, du Sohn meines Leibes?“ (31: 2)
Das Wort Sohn bedeutet ein Mensch, der auf der Erde ist.
„Ach, mein gewünschter Sohn?“ (31: 2)
Die Mutter Natur macht immer ihre Versprechungen für ihre Kinder.
„Laß nicht den Weibern dein Vermögen und gehe die Wege nicht, darin sich die Könige verderben!“ (31: 3)
Die erste Sache ist, dass du deine Kraft den Frauen nicht gibst. Unter dem Wort Frau vesteht man das menschliche Herz, das vom rechten Weg abgewichen ist. Deshalb gib ihm deine Kraft nicht. Unter Vernichter versteht man ein von den Lastern der menschlichen Vernunft, und das ist der Stolz.
„O, nicht den Königen, Lamuel, gib den Königen nicht Wein zu trinken noch den Fürsten stark Getränke.
Sie möchten trinken und der Rechte vergessen und verändern die Sache irgend der elenden Leute.“ (31: 4, 5)
Die erste Regel für den menschlichen Geist ist, dass man keinen Wein trinkt. Unter dem Wort starke Getränke versteht man geronnenen Wein, in dem man ein bißchen Honig, Zucker und Pfeffer stellt. Unter Wein versteht man Geld. Wenn man dem besten Menschen Geld gibt, er vergisst sich. Unter Wein versteht man noch alle Schwächen, die den menschlichen Verstand trüben, sei es Gedanken, Wünsche oder Taten, die eine falsche Richtung den Wünschen geben.
Im Menschen sind alle seine guten Gedanken und Wünsche deprimierbar. Jeder, der seine Wünsche deprimiert, entstellt das Gefäß in sich selbst. Wie ihr euer inneres Gefäß enstellt, werdet ihr solche nach außen und innen sein. Solches ist das Göttliche Gesetz: der Mensch ist die physikalische Welt von außen, und von innen – die Göttliche Welt. Die anderen Leute können nie deine Welt verbessern, so wie du sie verbessert hast. Und jene von euch, die erwarten, dass ihr Glück von irgendwo kommt, irren sich und deshalb bleiben sie enttäuscht. Erwartet euer Glück anderswo nicht, es ist drinnen in euch. Wem muss man Wein und starke Getränke geben? „Gebet stark Getränke denen, die umkommen sollen, und den Wein den betrübten Seelen, daß sie trinken und ihres Elendes vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.“
(31: 6, 7)
Gebt starke Getränke diesen, die in Gefahr sind und Wein diesen, die beleidigt, zornig, finster sind. Gib dem bösen, zornigen Menschen reichlich zu trinken und zu essen! Ihr könnt nicht verstehen, warum man dem bösen Menschen zu essen und trinken geben soll, und dem guten muss man nicht geben; ihr könnt euch diesen Widerspruch nicht vorstellen. Wenn ihr einen harten Riemen habt, der zur Arbeit nicht geeignet ist, sollt ihr ihn in Öl stellen, damit er weich wird, nicht wahr? Ein weicher Riemen soll nicht in Öl gestellt werden. Das bedeutet, dass die Energie, die hart ist, soll ernährt werden, in Öl gestellt werden, damit sie weich wird. Gib dem beleidigten Menschen Wein, Brot, weil er hart ist, und er wird fähig zur Arbeit sein. Der gute Mensch hat diese Weichheit von sich selbst.
„Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.“ (31: 8)
„Tu deinen Mund auf für die Stummen“ bedeutet, dass der kluge Mensch diesen verteidigen soll, der nicht sprechen kann, und dieser der sprechen kann, soll nicht verteidigt werden.
„Tu deinen Mund auf und richte recht und räche den Elenden und Armen.“ (31: 9)
Für euch, die Frauen, Mütter seid, ist es nötig, dass ihr gerecht urteilt. Wenn der Mensch sich auf den Richtersessel setzt, muss er alle seine persönlichen Beziehungen vergessen, er soll an sich selbst nicht denken, sondern eine Einheit mit Gott werden, eine Einheit mit der Menschheit, d.h. die Interessen Gottes sollen seine sein, und Interessen der Menschheit sollen seine sein. Das Große umfasst die kleinen Interessen, und das Kleine enthält kein anderes Klein in sich selbst.
„Wem ein tugendsam Weib bescheret ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen.“ (31:10)
Unter dem Ausdruck tugendhafte Frau versteht man ein gutes Herz. Es steht in der Schrift: „Ich will das steinerne Herz wegnehmen aus eurem Leibe und ein fleischern Herz geben.“ Eine gute Frau bedeutet ein gutes Herz. Ein solches Herz zu bekommen, ist besser als die Edelsteine.
„Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.“ (31:11)
Unter Mann versteht man den menschlichen Verstand, der auch ein Herz hat. Man sagt, dass „auf sie verlassen", weil das Herz, worüber man spricht, ist vernünftig. Überleg an dein Herz! Wenn ein von euren Wünschen euch eine Möglichkeit zur Überlegung gibt, er ist ein vernünftiger Wunsch, und wenn er euch keine Möglichkeit zur Überlegung gibt, ist er gefährlich. Seht, wie eine Stimmung von Wut auf euch wirkt – ihr braust sofort auf und denkt an die Folgen nicht. Das ist die dumme Frau in euch, d.h. das dumme Herz.
Eine Fülle bedeutet alle Freuden, nach denen man sucht. Alle Freuden stammen vom Herzen ab – es ist der Boden, in dem die Gottes Güter wachsen.
„Sie tut ihm Liebes und kein Leides sein Leben lang.“ (31:12)
Wenn ihr niemanden verbittert, wenn ihr niemanden beleidigt, werdet ihr mehr Freunden, mehr Menschen haben, die euch lieben.
„Sie gehet mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen.“ (31:13)
Christus sagt: „Suchet, klopfet an, und bittet.„ Also, nach diesem Vers versteht man, dass das Herz sucht. Das Suchen - das sind die vernünftigen Wünsche des Menschen. In allen Tagen ihres Lebens sucht sie. Was? Wolle und Flachs. Die Wolle und der Flachs haben zwei verschiedene Eigenschaften: die Wolle behält die Wärme in sich, und der Flachs lässt sie aus. Es ist hygienisch, dass man im Sommer Flachskleider anzieht, und im Winter – wollene. Die jüdischen Priester haben immer Flachsunterwäsche angezogen. Die vernünftige Frau sucht und bearbeitet Wolle und Flachs, und unter Wolle und Flachs versteht man zwei edle Wünsche. Von den wollenen und Leinfäden entstehen die besten Früchte.
Unter dem Wort Hände vesteht man, dass diese Frau einen vernünftigen Willen hat, um aus der Wolle und dem Flachs etwas zu weben. Der Flachs – das ist der Gedanke, und die Wolle – das ist der Wunsch. Wenn sie fühlt und denkt, weiß sie, was sie von all webt. Die Wolle bedeutet heiße Wünsche, und der Flachs zeigt ein bisschen Kaltblütigkeit. Und der Ausdruck „arbeitet gerne mit ihren Händen“ bedeutet, dass sie gut alles mit ihrem Willen bearbeitet.
„Sie ist wie ein Kaufmannsschiff, das seine Nahrung von ferne bringt.“
(31:14)
Das bedeutet, dass sie ein Steuer hat und weiß, die Schiffe zu lenken. Welches ist das menschliche Steuer? Das ist die menschliche Sprache. Die Schiffe sind der Mund, in dem sie ihre Nahrung von weitem, von innen bringt. Also, sie weiß, dass sie wie ein Schiff der Händler ist.
„Sie stehet des Nachts auf.“ (31:15)
Das bedeutet, dass die Sonne sie nicht im Bett vorfindet. Bevor ihr Herr kommt, ist sie aufgestanden.
„Und gibt Futter ihrem Hause und Essen ihren Dirnen.“ (31:15)
Das Haus – das ist der Körper. Das Herz, der Verstand und alle Wünsche – das sind ihre Diener, denen sie Anweisungen gibt.
„Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände.“ (31:16)
Sie „denkt nach einem Acker" mit ihren Augen, weil die Augen eine Quelle der Wahrheit sind. Sie sieht, was nützlich ist und was nicht und kauft einen Acker. Der Acker bedeutet die äußeren Bedingungen auf dem physischen Feld, welche Gott gegeben hat. Unter der Frucht der Hände versteht man die Welt ihres Herzens. Der Weinberg bedeutet, dass alle edlen Gedanken und Wünsche in ihr gesät sind. Für einen solchen Menschen sagt man, dass er magnetisiert ist.
„Sie gürtet ihre Lenden fest und stärkt ihre Arme.“ (31:17)
Unter dem Ausdruck „gürtet ihre Lenden fest“ versteht man ihren Willen. Sie ist eine Frau, die ihren Körper bearbeitet, macht eine Gymnastik, sie ist nicht faul. Ihr Körper ist sehr gut bearbeitet, er hat kein Gebrechen. Sie unterscheidet gut ihre Handlungen, Wünsche und Gedanken und auf diese Weise stärkt ihre Arme.
„Sie merkt, wie ihr Handel Frommen bringt; ihre Leuchte verlöscht des Nachts nicht.“ (31:18)
Unter dem Wort Nacht vesteht man den Zustand, wenn sie traurig und unglücklich ist. Aber auch dann verlöscht ihr Leuchter nicht. Wenn eine Frau, die in Not ist, sagt: „Ich bin bis jetzt zur Kirche gegangen, ich habe an Gott geglaubt, aber künftig werde ich nicht gehen“,sie ist ohne einen Leuchter.
„Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel.“ (31:19)
Die gegenwärtigen Leute haben entdeckt, dass die Erde sich um ihre Achse wie eine Spindel dreht. Und die Frauen haben noch vor Zeit gemeint, dass sie um sich selbst drehen sollen, wie die Erde sich um ihre Achse dreht. Das bedeutet, dass jede Frau ihre zwei Seiten zur Sonne wenden soll. Die beiden Seiten sind die Freude und die Trauer, und jede Frau soll sich gegen beide gleichzeitig drehen. Die Seite, die die Freude ist, ist hell, und die andere – die Trauer ist dunkel. Deshalb muss die Frau ihre Spindel drehen. Wenn die Trauer kommt, dreh deine Spindel! Steh auf und frage: „Dreht sich meine Spindel?“ Und was machst du? Du lässt den Spinnrocken und sagst: „Die Erde dreht sich nicht.“ Nein, die Erde dreht sich immer, deshalb muss auch die Frau sich immer drehen. Wenn die Erde stoppt, sich zu drehen, würden alle Leute sterben, und dank dieser Mutter seid ihr alle gekleidet.
Der Spinnrocken bedeutet die Göttliche Welt. Dieser gesponnene Faden zeigt, woher die Energie kommt. Der Rocken stellt das Sonnensystem dar. Der Spinnrocken wird im Gürtel gestellt. Die Milchstraße bedeutet den Gürtel des menschlichen Geistes. Das Sonnensystem strebt nach diesem Gürtel. Jeder muss einen Rocken haben. Wenn die Spindel zu drehen stoppt, wenn es keinen Spinnrocken und Rocken gibt, alles stellt auf den Kopf.
„Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reichet ihre Hand dem Dürftigen.“ (31: 20)
Ihr könnt eure Hände zu den Armen nicht breiten, bis ihr eure Wolle nicht wascht und spinnt. Das Wort Armer in diesem Vers bedeutet alle Samen, die noch nicht gesät sind. Du öffnest deine Hand, nimmst diese Samen, säest sie im Garten – auf diese Weise tust du etwas Gutes. Wenn du einmal deine Hand für die Armen öffnest, bedeutet das, dass du dich einwilligst. Wenn ihr jemandem helft, helft ihr dem Schwachen, nicht dem Starken; und die Armen sind die Zukunft der Welt.
„Sie fürchtet ihres Hauses nicht vor dem Schnee, denn ihr ganzes Haus hat zwiefache Kleider.“ (31: 21)
Doppelkleider in der okkulten Sprache bedeutet magnetische Kleider. Es gibt Menschen, die sehr leicht krank werden - sie sind nackt. Jeder Mensch, der zornig wird und zweifelt, ist nackt. Und wirklich, Adam und Eva, nachdem sie gesündigt haben, werden nackt, infolgedessen konnten sie nicht die aüßeren Kämpfe bestehen. Die Kraft des Christentums ist nämlich darin – jeder kann sich anziehen. Wenn wir diese magnetische Kleidung zu bekommen beginnen, bemerken wir eine Kraft in uns.Diese Tatsache finden wir auch im Alltag: wenn wir ein Kleidungsstück anziehen, spüren wir einen angenehmen Zustand, eine Wärme, aber wenn wir das Kleidungsstück ausziehen, fühlen wir einen unangenehmen Zustand. Die Trauer ist nichts Anderes, als das, dass unsere Kleidung gestohlen ist. Wenn wir froh und lustig sind, ist unsere Kleidung mit uns. Dieses Gesetz ist sehr richtig. Wenn eure Kinder froh sind, sind sie gekleidet, aber versucht ihre Kleidung zu nehmen – die Trauer kommt gleich. Also, alle Leiden, die ihr habt, sind darauf zurückzuführen, dass ihr diese Kleidung nicht habt. Wenn ihr Hellseher wären, würdet ihr sehen, wie ihr ohne diese Kleidung ausseht und wie mit ihr.
„Sie macht ihr selbst Decken; weiße Seide und Purpur ist ihr Kleid.
Ihr Mann ist berühmt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes.“
(31: 22, 23)
Der Mann bedeutet ihr Verstand. Wenn ihr Verstand spricht, wird jeder sie hören, weil der Mann solcher Frau ehrbar ist. Wenn sie faul ist, wird niemand sie hören, weil ihr Mann nicht anständig ist.
„Sie macht einen Rock und verkauft ihn; einen Gürtel gibt sie dem Krämer.
Ihr Schmuck ist, daß sie reinlich und fleißig ist; und wird hernach lachen.
Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre.“
(31: 24-26)
Dieses „Gesetz des Wohlwollens“ ist notwendig für alle. Überlegt an diese Verse selbst, und ich werde euch sie ein anderes Mal erklären.
„Sie schauet, wie es in ihrem Hause zugehet, und isset ihr Brot nicht mit Faulheit.“ (31: 27)
Diese Frau nimmt nie irgendeine Nahrung, sondern wählt gesundheitliches Essen in jeder Hinsicht. Es ist bekannt, dass die Faulheit Mutter aller Läster ist. Überhaupt sind die gegenwärtigen gebildeten Menschen sehr faul geworden. Sie gehen zur Kirche, um den Gott zu betrügen, zünden eine Kerze an und sagen: „Beten wir, zünden wir eine, zwei Kerzen an, etwas können wir gewinnen“ Sie kaufen ein Lottarielos, und dann gehen zur Cafes und warten, etwas zu gewinnen. Wenn die Frist zu seinem Losen eintritt, und wenn sie sehen, dass es nichts gewinnt, kaufen sie ein neues Lottarielos, gehen wieder zur Kirche, um eine Kerze anzuzünden und zu beten. Sie kaufen Aktien, aber ihr Kurs manchmal sinkt, und so verlieren sie alles. Solche Menschen sind faul. Nein, du wirst arbeiten, wirst alles in dir bearbeiten! Die Unglücke, die ihr nun habt, sind eure Vergangenheit, und ihr bezahlt mit ihnen eure alten Schulden. Warum ißt sie Brot mit Faulheit nicht? In der gegenwärtigen Gesellschaft gibt es häufig solche Fälle, in denen man Brot mit Faulheit isst: ein Bursche macht den Hof dem Mädchen in einem Haus; er ist gut gekleidet, er hat gute Lebensbedingungen, aber er hat hier und da Schulden. Er sucht nach diesem reichen Mädchen, damit sie seine Schulden bezahlt. Der Vater und die Mutter eilen, ihn zu fangen, ohne seinen materiellen Zustand zu wissen und heiraten die Jungen. Die Kreditgeber kommen nacheinander mit ihren Policen und sagen: „Er ist reich nun, er wird seine Schulden bezahlen.“ Die Eltern sind verwundert und sagen: „Das ist erstaunlich, er war ein sehr guter Mensch.“ Ja, aber weil ihr euch mit diesem faulen Menschen verbunden seid, werdet ihr nun seine Folgen tragen. Wenn ein Gespenst kommt und euch sagt, dass ihr euer Leben auf eine leichte Weise verbringen könnt, fahrt mit seinem Wagen nicht und glaubt nicht an seine Versprechen.
„Ihre Söhne kommen auf und preisen sie selig; ihr Mann lobt sie.
Viele Töchter bringen Reichtum; du aber übertriffst sie alle.“
(31: 28, 29)
Es stimmt, dass die Kinder solche Mütter verehren, und die Welt verehrt sie auch. Mit diesen Vesren beschreibt Salomo die ideale Frau oder das Streben der menschlichen Seele.
„Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HErrn fürchtet, soll man loben.“ (31: 30)
Unter dem Ausdruck „den HErrn fürchtet“ versteht man, dass jede Frau, die fromm ist, wird gelobt sein.
„Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände; und ihre Werke werden sie loben in den Toren.“ (31: 31)
Lest in diesem Monat dieses ganze Kapitel.
Ihr werdet einen Versuch machen, damit ihr die Kraft dieser alten Formeln spürt, um zu sehen, was für eine magische Kraft der Spinnrocken hat. Wenn ihr unwohl psychisch seid, werdet ihr den folgenden Versuch machen: ihr werdet in Gedanken euch zehn Oka Wolle vorstellen; ihr werdet einen großen Kessel nehmen und werdet in Gedanken beginnen, diese Wolle zu waschen. Ihr werdet sie ein, zwei, drei, vier, fünf Male waschen, bis sie ganz sauber wird. Dann nehmt einen von den zigeunerischen Karden und beginnt sie zu krämpeln. Wenn ihr sie rund eine halbe Stunde krämpelt, macht Rocken. Dann stellt sie an große Karden und macht große Rocken. Nehmt eine von den bereits fertigen Rocken und stellt sie an Spinnrocken, um zu spinnen. Ich möchte, dass ihr mir diesen Prozeß beschreibt, dass ihr mir beschreibt, was für Gefühle ihr spüren werdet, bis ihr zu spinnen beginnt.Ihr werdet mir eine Beschreibung machen, wie diese, die der Naturwissenschaftler macht, wenn er einen bestimmten Prozeß mit einem Mikroskop beobachtet. Beobachtet, welcher Gedanke euch nach jedem Rocken einfallen wird. Diese Formel zum Krämpeln und Spinnen der Wolle kennen wir aus Okkultismus, und sie wird für eine halbe Stunde viel mehr beitragen, als ein Pädagoge für ein ganzes Jahr. Ihr werdet diesen Versuch mit der Wolle mindestens viermal im Monat machen. Wenn jemand von der Spanischen Krankheit krank wird, soll er diese Wolle waschen, im Bett liegend.
Wenn diese Versuche ein Ergebnis geben, sind sie richtig und wahr. Man kann keine Versuche mit dem machen, das ausgedacht von uns ist. Irrt euch mit einigen Kenntnissen nicht, die euch keine Kraft geben können. Wenn ein Gedanke euch einfällt, verweilt bei ihm, behaltet ihn ein, zwei Tage in eurem Verstand, und wenn er nicht gebärt, ist er unfruchtbar. Behalte keine Wünsche und Gedanken, die nichts beitragen. Dreht die Spindel ständig, ihr Faden soll ständig von oben kommen und wickelt so zwei-drei Spindeln auf. Ein solcher Prozess soll in euren Köpfen beginnen. Es wird nicht nur ein Gebet verlangt, aber auch Arbeit.
Was bedeutet das Wort Gebet? Das Atmen hat einen Sinn, nur wenn das Blut zirkuliert. Wenn das Blut in die Lungen eintritt und gereinigt wird – das ist ein Gebet. Wenn es kein Blut in euren Lungen gibt, welcher Sinn hat das, dass ihr atmet und betet? Damit ihr betet, soll Luft existieren, die das Blut reinigt. Manchmal betet ihr, aber wisst nicht, warum. Ihr sagt: „Gott, segne uns!“, aber ihr wisst nicht, wofür er euch segnet. Ihr sagt: „Gott, meine Situation soll ein bißchen sich verbessern!“ Ist eure Situation schlecht? Aber ihr werdet sagen:
„Ich will wie die anderen Leute sein.“ Seid ihr wie die anderen Menschen nicht? Damit du betest, muss die Nahrung mit Zähnen zerkaut werden, in euren Magen eintreten, er soll seine Arbeit erledigen – sie in Saft zu verwandeln, der zu den Lungen geht und erst dann kannst du zu beten beginnen. Nur der bewußte Mensch kann beten. Einige fragen: „Warum sollen wir beten?“ Damit dein Blut, deine Gedanken und Wünsche sich reinigen! Wenn ihr nicht freiwillig betet, so wird die Vorsehung euch Bedingungen geben, um zu beten. Auch die hartesten Menschen beten: sie werden krank, rufen Arzt und sagen: „Ich bitte dich, Doktor, dass du mir hilfst!“ Gott stellt dich in Entbehrung – du gehst schnell zu einem Kreditgeber und bittest ihn. Gott hat das als ein Gesetz gegeben, dass der Mensch beten muss. Jemand sagt: „Ich will Gott nicht beten.“ Gut, wähle einen anderen, den du möchtest. Es gibt Leute, die ihren Pferden bitten – sie sagen ihnen: „Los, hü, geh, Pferdchen!“ Du bittest dein Pferd, dass es dir hilft und deine Last trägt. Aus reinem psychischen Stand ist das Gebet ein notwendiges Gesetz. Wenn man Gott betet, das ist richtig, das ist die reine Luft. Außer diesem Gebet wirst du immer weiter hinunter gehen. Alle Umgebungen, in die du hinuntergehen wirst, sind immer unsauberer. Wenn du keine Stimmung zum Beten hast, geh zu deinem Magen hinunter und arbeite dort.
In diesen Versuchen, die ihr machen werdet, soll euer Streben nicht egoistisch sein, aber ihr alle sollt euch mit dem Erlernen der Göttlichen Gesetze so beschäftigen, wie man die verschiedenen Fächer erlernt – Naturwissenschaften, Bulgarisch, Geometrie und andere. Jeder, der in die Schule eingetreten ist, soll prüfen, was richtig ist und was nicht. Das ist nicht wie in den Zeitungen, in ihnen kann man mitteilen, dass eine Stadt gefallen ist, und nach einem, zwei Tage, dass sie wieder erobert ist usw. Zum Beispiel man schreibt, dass die Rumänen in Dobrudscha eingetreten sind, und alle verzagen; gestern schrieb man, dass die Rumänen dorthin nicht eingetreten sind. Jemand kommt zu dir und sagt, dass dein Kopf etwas leiden wird, und du beginnst dich zu beunrugigen – da treten die Rumänen in deinen Kopf ein. Ihr seid wie diese Magd, die geträumt hatte, dass sie heiratet, ein Kind hat, und es stirbt. Sie stand am Morgen auf und erzählte den Traum ihrer Mutter. Beide beunruhigten sich und begannen zu weinen. Ihr ruft viele Unannehmlichkeiten in eurem Verstand mit diesen fiktiven Dingen hervor. Eine sagt: „Ich habe gehört, dass die Schwestern nicht gut über mich denken“ – also, die Rumänen treten in deinen Kopf ein; dann sagt sie: „Nein, ich habe mich geirrt, sie denken gut an mich“ – die Rumänen gehen aus deinem Kopf heraus. Je wahr das Eine ist, desto – das Andere. Ein Priester sagt dir, dass du Ketzer bist, und ich sage dir, dass du solcher nicht bist – die Rumänen sind in dich eingetreten und herausgegangen.
Wenn ihr in eine Schule eintretet, sollt ihr einen kritischen Verstand haben, um die Dinge zu untersuchen, Beziehungen zu der Unsichtbaren Welt und zu diesen Gesetzen zu haben. Nur auf diese Weise werdet ihr können, einen soliden Charakter bilden. Und jetzt wartet ihr darauf, dass euch alles auf dem Präsentierteller geboten wird. Ich will, dass ihr diese Wolle selbst wascht, krämpelt und spinnt. Wenn ihr nicht wisst, wie man spinnt und krämpelt, ich werde euch lehren. Nur auf diese Weise können die Leute veredeln und sich entwickeln. Man muss sich beschäftigen, beschäftigen und beschäftigen! Ich sage nicht, dass ihr arbeitet, sondern, dass ihr euch beschäftigt. Die Qual und die Arbeit lasse ich für die Leute, weil die Welt sich mit ihnen beschäftigt. Wenn du gramvoll und traurig bist, sag dir: „Ich beginne eine Beschäftigung."
5 Dezember 1918, Sofia
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