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 Anforderungen an den Schüler

Sechzehnter Vortrag, welcher vom Meister

am Mittwoch, dem 14. Juni 1922 in Sofia

vor der Jugendokkultklasse gehalten worden ist.

Stilles Gebet

Schreibt für das nächste Mal über das Thema:”Die Edelsteine”

Jetzt werde ich das Wort Schüler im begrenzten Sinn nehmen. Der Mensch ist ein Schüler, solange er lernt, solange er in der Schule ist. Das Schülertum ist ein besonderer Zustand des Verstandes. Im okkulten Sinn des Wortes, kann der Mensch nur solange ein Schüler sein, solange er in Kontakt oder in Verbindung mit seinem Lehrer ist. Wenn er diese Verbindung unterbricht, hört er auf, ein Schüler zu sein. Um in ständigem Kontakt zu sein, sind Gehorsam und Aufmerksamkeit notwendig. Ein Mensch kann gehorsam nur zum Hohen, zum Göttlichen sein. Der Schüler muss also einen Absoluten Gehorsam zum Lehrer haben. Diese Gehorsam- keit muss vom Bewusstsein ausgehen. Hier verlangt man eine absolute Gehorsam-keit. Was das Niedrige betrifft, muss es Gehorsamkeit und Aufmerksamkeit zum Hohen haben. Bevor der Schüler zu seinem Lehrer gegangen ist, soll er schon gehorsam ihm gegenüber sein und soll ihn kennen. Wenn er ihn nicht kennt, soll er sich bemühen, ihn kennenzulernen. Der Schüler muss über solche Gefühle und Fähigkeiten verfügen, mittels derer er seinen Lehrer kennenlernen kann.

Die Verbindung zwischen dem Lehrer und dem Schüler ist nicht momentan, in einem bestimmtem Moment gebildet worden, oder vorübergehend. Sondern sie ist ewig und existiert seit tausenden von Jahren. Der Schüler soll nicht ins Wanken kommen, wenn er am Anfang seines Schülertums auf Wesen trifft oder Misserfolge zu verzeichnen hat. Die Welt, in welcher der Lehrer lebt, ist absolut und duldet keine Ungebildetheit. Die Athmosphäre in welcher der Lehrer lebt und sich bewegt, ist lebendig und wer versucht, unvorbereitet dorthin zu gehen, setzt sich selbst dem Tod aus. Indem ich sage, dass der Schüler sich dem Tod aussetzt, stelle ich mir die Lage des Fisches, der aus dem Wasser kommt,vor. Wenn ihr einen Fisch aus dem Wasser nehmt und ihn an Land lasst, erwartet ihn natürlich der Tod. Er kommt aus seiner Umgebung heraus und kommt in eine andere, wo er nicht leben kann.

Die Schüler müssen also gehorsam und aufmerksam dem Lehrer gegenüber sein, damit sie allmählich neue Gefühle und Fähigkeiten als günstige Bedingungen zum Auffassen der neuen Ideen entwickeln. Sodass, wenn ihr unvorbereitet in die Athmosphäre eures Lehrers kommt, dann sollt ihr wissen, dass euch unvermeidlich der Tod erwartet. Wenn ihr wissen wollt, warum ihr sterben müsst, wendet euch an den Fisch und seht, warum er an der Luft stirbt. Er ist nicht den neuen Bedingungen des Lebens angepasst und infolge dessen erstickt er. Beobachtet, wie die Elektriker mit dem elektrischen Strom umgehen. Sie berühren die Drähte sehr aufmerksam, weil sie einen so starken Schlag bekommen können, der sie momentan zu Boden schleudern kann. Man verlangt ein bestimmtes Wissen von dem, der mit der Elektrizität umgeht. Der elektrische Strom will nicht wissen, wer vor ihm steht. Wer die Gesetze der Elektrizität nicht versteht, der wird sich auf dem Boden liegend wiederfinden.Und wenn man ihn fragt, warum er so reagiert, sagt der elektrische Strom:”Ich dulde nur Menschen um mich herum, die mehr als ich wissen, den Ungebildeten gebe ich ohne Einschränkung einen Tritt.” Man muss dabei wissen, dass die menschlichen Körper Leiter, entweder der Elektrizität, oder des Magnetismus sein können. Ebenso kann er aber auch ein Leiter der sogenannten schwarzen Elektrizität und des schwarzen Magnetismus sein. Die schwarze Elektrizität und der schwarze Magnetismus kommen aus der Dunkelheit. Das zeigt, dass auch weisse Elektrizität und weisser Magnetismus existieren, die aus dem weissen Licht kommen. Ihr nehmt einen Magnet und tut eine Nadel in seine Nähe. Der Magnet zieht die Nadel an. Ist der Magnet selbst die Ursache dieses Geschehens? Nein, im Magnet verbirgt sich eine gewisse Kraft, ein Strom, der anzieht. Wenn dieser Strom oder diese Kraft verschwindet, ist das Eisen selbst nichts wert. Ihr sollt euch auch beobachten, was für Kräfte in eurer Seele fließen. Wenn ihr ein Instrument spielt, z.B. ein Klavier, seid ihr zufrieden, wenn alle Tasten gute, harmonische Töne von sich geben. Wenn aber nur einige Tasten keine richtigen Töne von sich geben, ist das Spielen disharmonisch. Eure erste Arbeit besteht darin, diese Tasten zu stimmen. Damit sie harmonisch klingen.

Wenn in eurer Seele also nur die kleinste Disharmonie erscheint, sollt ihr diese Drähte, die falsch klingen, gleich stimmen. Diese Töne, diese Drähte, sind von der gesamten Harmonie, von der Harmonie des Ganzen abgewichen. Das Instrument, auf dem eure Seele spielt, besteht aus drei Hauptoktaven: nämlich aus der Oktave des Verstandes, des Herzens und des physischen Körpers. Jede davon ist in noch drei weitere unterteilt. Also besteht eure Aufgabe darin, in welcher der drei Oktaven eine Abweichung entstanden ist.

Zur Kontrolle eures Willens gebe ich euch die folgende Übung: Nehmt eine Nadel und steckt sie zwei bis drei Millimeter in eine Stelle eures Körpers. Versucht dabei zu verstehen, welche Zustände ihr dabei erleben werdet. Beobachtet euren Zustand um zu sehen, durch welche Schwankungen euer Wille durchläuft. Im ersten Augenblick seid ihr tapfer. Ihr nehmt die Nadel und versucht sie irgend –wohin in den Arm zu stechen. Wenn die Nadel euren Arm berührt, hebt ihr sie plötzlich und entscheidet euch nicht. Wieder versucht ihr sie hineinzustechen und wieder haltet ihr an. Es ist interessant zu zählen, wieviele solcher Schwankungen ihr habt, bis ihr euch letztendlich entschließt, diesen Versuch auszuführen. Durch diesen Versuch werdet ihr die Kraft eures Willens prüfen und auch die Fähigkeit, euren Verstand zu konzentrieren. Die Anzahl eurer Verzögerungen ist eine mathe-matische Grösse, welche den Zustand eures Organismusses und die Zeit, die für seine Einstimmung notwendig ist, anzeigt. Einen ähnlichen Versuch machen auch die kleinen Kinder. Wenn sie einen Bach sehen, entsteht in ihnen der Wunsch, ihn zu überspringen. Sie schauen den Bach an, er erscheint ihnen zu tief zu sein und sie treten etwas zurück. Sie laufen an, treten zurück, wieder nehmen sie einen Anlauf und wieder treten sie zurück. Zum Schluss bekommen sie neuen Mut, nehmen einen Anlauf und sagen:”Ich werde hinüberspringen, ganz egal, ob ich in den Bach falle, oder am anderen Ufer lande.” Wenn sie dann anlaufen, überwinden sie das Hinder -nis.

Ich sage: In eurem Verstand und in eurem Herzen sind viele Hindernisse, die ihr unbedingt entfernen sollt. Damit werdet ihr die Kräfte eeures Organismusses einstimmen. Dafür verlangt man Willen, Wissen und Kraft. Mittels der Hilfe dieser neuen, positiven Kenntnisse, werdet ihr euren Charakter verändern, ihn verbessern und leichter jene Schwierigkeiten überwinden, die sich in euren Weg stellen.

Wenn der Mensch sein Wissen richtig benutzt hat, wird sein Charakter besser. wenn er sein Wissen falsch benutzt hat, wir sein Charakter schlecht. Im letzteren Fall sagt er:”Einst war ich besser, edler.” Der Edelmut bleibt immer Edelmut, der Diamant bleibt immer ein Diamant, das Gold bleibt immer Gold. Warum? Weil dann, wenn der Mensch es einmal konnte, nach hierfür bestehenden Gesetzen ein niedriges Element in ein höheres zu verwandeln, gibt es keine Kraft auf der Welt, welche dieses Resultat verändern könnte. Es gibt keine Kraft auf der Welt die das Gold in ein niedrigeres Element verwandeln kann! Das kann der Mensch selbst tun, welcher ein niedrigeres Element in Gold verwandelt hat. Indem ihr das jetzt wisst, strebt danach, in euren Körper, in euer Gehirn und in euer Herz nur diejenigen erhabenen und standhaften Energien, deren sich die Natur zur Entwicklung des Menschen bedient, hineinzubringen. Nur diese Energien haben die Kraft, einzustimmen und die Energie eures Solarplexus zu regulieren. Genauso muss auch das sympatische Nervensystem in einem guten Zustand sein. Wenn in euer Herz unangenehme, bittere gefühle eindringen, sollt ihr danach steben, euch davon zu befreien. Sie beeinflussen die Leber schlecht infolge dessen in ihr eine Zerrüttung entsteht.

Wieviele von euch denken daran, die Aufgabe, welche ich euch beim Letzten Mal gegeben habe, zu erfüllen? Ich gebe euch eine Formel, die ihr bei der Erfüllung diueser Aufgabe einsetzen sollt. Die Worte, die ihr aussprechen werdet, werden das Geld, dessen ihr euch bis jetzt bedient habt, ersetzen. Ihr sollt sagen: “Ich beginne mit den Göttlichen Tugenden die in mir leben, zu arbeiten!” Wendet diese Formel solange an, bis ihr eure Aufgabe erfüllt habt. Sie wird wie ein Passierschein für euch sein, Wenn ihr morgens aufsteht, und mit der aufgabe beginnt, sprecht diese Formel leise für euch aus, sodass euch niemand hört. Indem ihr vorläufig auf das Geld verzichtet, verlasst ihr die Waffe, mit der ihr bisher gearbeitet habt. Anstatt dieser waffe braucht ihr eine neue Waffe. Die neue wird diese Formel sein. Wenn ihr also auf das Geld verzichtet, beginnt ihr mit den Göttlichen Tugenden, wie mit Schlüsseln, zum Aufschliessen der menschlichen Herzen zu arbeiten. Auf diese Weise werdet ihr siegen. Für den physischen Menschen ist das Geld genauso ein Schlüssel. Du wirst diesen und jenen bezahlen und so wirst du vorankommen. Ihr sollt auch, wie die weltlichen Leute, klug und scharfsinnig sein und sollt keine Gelegenheit versäumen, die göttlichen Tugenden anzuwenden.

Ich werde euch ein Beispiel von einem Okkulten Arbeiter, welcher den Willen Gottes auf eine bestimmte Weise erfüllt hat, geben. Er ging Arbeit suchen, hat an eine Tür geklopft und man hat ihm abgesagt. An einer zweiten Tür an die er deshalb klopfte, hat man ihm auch abgesagt. Am nächsten Tag passierte die gleiche Geschichte, So vergingen ein, zwei, drei Tage, eine Woche – er fand keine Arbeit. So wurde er langsam verzweifelt. Seine Frau und seine Kinder warteten zu Hause, aber er hatte nichts zu bringen. Als er eines Tages auf die Strasse ging, sah er, wie ein kleines Mädchen auf den Boden fiel und sich das Bein gebrochen hat. Er lief gleich zu ihm hin, hob es auf und trug es in sein Haus. Er fragte das Kind, wo es wohnen würde und wer sein Vater sei, um zu erfahren, wohin er es bringen müsse. Das Kind sagte ihm den Namen und die Adresse des Vaters, welcher ein bekannter Fabrikant gewesen ist. Als er das Kind in sein Haus brachte, dankte ihm der Vater sehr und als Dank hat er ihn in seiner Fabrik angestellt. Was zeigt das? Das Kind des Fabrikanten war die letzte Gelegenheit, welche der Arbeiter nutzen sollte, um eine Arbeit zu finden. Wenn er nicht wach gewesen wäre, hätte er sie versäumt. Man verlangt Wachheit vom Schüler. Wenn er nicht wach ist und vernachlässigt eine kleine Arbeit, wird er eine Gelegenheit verlieren. Diese Gelegenheit, war die letzte Möglichkeit für den Arbeiter eine arbeit zu bekommen, aber die erste Möglichkeit, bei den günstigen Zusammensetzungen. Nur durch diesen Fall konnte er eine Arbeit finden d.h., seine Idee realisieren.

Viele denken, dass dann, wenn sie in die Schule kommen sich gleich alle Wege zur Realisierung ihrer Ideen auftun werden. Sie irren sich. Manchmal werden für die okkulten Schüler solche Schwierigkeiten geschaffen, dass sie nicht wissen, was sie tun sollen. Wenn sie die Gesetze nicht kennen, werden sie sich oftmals entmutigen und verzweifeln. So verzweifelt sind auch die Reisenden auf den grossen Ozeanen. Wenn sie seekrank werden, fühlen sie sich verzweifelt und beginnen zu bedauern, dass sie diese Schifffahrt machen. Wenn die Seekrankheit dann vorüber geht, geht auch die Verzweiflung vorüber.Ich sage euch auch:Bedauert nicht, dass ihr in die Schule gekommen seid. Seid tapfer und entschlossen und schreitet voran. Das gilt für diejenigen, die bereit sind, der Schule zu folgen. Die nicht bereit sind, können hinausgehen, wann immer sie wollen.

Als schüler der okkulten Schule müsst ihr mit den Naturprozessen einverstan –den sein und dürft sie nicht einschränken. Ihr könnt auf den Prozess der Reinigung, desWachstums oder des Aufwachsens des Bewusstseins stossen. Ihr sollt vor diesen Prozessen anhalten um zu sehen, was sie in euch bewirken. Ihr sollt Selbstbeherr –schung und Geduld haben um alles zu ertragen, was euch die Natur gibt. Z.B. wenn euch die Natur einem Reinigungsprozess unterzieht, erlebt ihr sehr unangenehme Gefühle und seid bereit zu reagieren und dagegen anzu kämpfen. Ihr sollt eines wissen, die Natur duldet keine Unreinheit, deshalb unterzieht sie jeden einer gründlichen Reinigung, der mit ihr in Kontakt kommt. Wenn ihr zu diesen Prozess kommt, beginnt ihr zu philosophieren. “Was meint die Natur damit?” Die natur meint, dass sie euch Reinigen muß. Was denkt der Hungrige? Nahrung zu bekommen und zu essen. Der Unterschied zwischen den hungrigen Menschen besteht nur in den Formen nach denen sie streben. Einer will nur Brot, ein Anderer will Brot und Fleisch, ein dritter Brathähnchen u.s.w. Die hungrigen Leute unterscheiden sich nach den Gedanken und den Wünschen voneinander. Wenn ihr einen Menschen beobachtet, der gern Fleisch ißt, werdet ihr eine besondere Färbung seines Gesichts bemerken.

Vor Jahren habe ich auf der Strasse eine besonders schöne Dame der höheren Gesellschaft getroffen. Sie hatte einen Schleier vor dem Gesicht, aber alles an ihr war sehr angenehm. Als sie ging, blieb sie vor einer Fleischerei stehen. Plötzlich bekam ihr Gesicht einen besonderen Ausdruck, es erschien etwas Unangenehmes, Abstossendes. Das Tierische wachte in ihr auf. Sie ging in das Geschäft, kaufte sich etwas und als sie herauskam, sah ich auf ihrem Gesicht die vorhergehende Maske mit dem guten, angenehmen Ausdruck. Beim Sehen des Fleisches konnte sie ihre niedrige Natur nicht beherrschen. Erst nachdem sie sich etwas in dem Fleischeieigeschäft gekauft hatte, war ihre niedrige Natur befriedigt und ihr Gesicht bekam wieder den ersten, schönen, angenehmen Ausdruck.

Die inneren Gedanken und Gefühle des Menschen sind im Stande, jeden Moment den Ausdruck seines Gesichtes zu verändern. Jeder Gedanke widerum ist kompliziert, er enthält Bedingungen für komplizierte Prozesse, die wiederum auf das Gesicht des Menschen reflektieren. Der Gedanke an Essen verursacht im menschen eine Reihe von Prozessen. Besonders wenn der Mensch Hunger hat, kommen verschiedene Bilder in seinen Sinn. Es stellt sich eine gute Putensuppe, oder Huhn mit Reis oder mit Nudeln vor. Genauso kann er sich ein Spanferkel mit Senf und Meerrettich zusammen mit ein paar Gläsern sechsjährigen Wein, anstatt Wasser vorstellen. Das alles begeistert den Hungrigen. Er geht herum, stellt sich einmal das Eine und mal das Andere vor, und wenn er an einer guten Gaststätte vorbeikommt, in welcher er seine Wünsche realisieren könnte, aner leider kein Geld hat, dann seufzt er und geht weiter.

Vor Jahren traf ich in Varna einen Gymnasialschullehrer, der entlassen wurde. Er ging mit mir und philosophierte über verschiedene Fragen. Auf einmal gingen wir an einer kleinen Gaststätte vorbei, in der Kebaptscheta-Kotteletten, Schaschlik -spieße u.s.w. gebraten wurden. Als er das Kebaptscheta roch, sagte er:”Das heißt glückliches Leben, Geld in der Tasche zu haben und wenn dir danach ist, in die Gaststätte zu gehen und von diesen schmackhaften Sachen zu essen. Jetzt gehe ich vorbei und kann nicht hineingehen um eine Kebaptsche zu essen.” Ich sage, mit dem Kebaptscheta fiel die ganze Philosophie dieses Lehrers durch. Allse, was er gesprochen hat, stürzte vor dem Geruch der Kebaptscheta ein. Ich sagte ihm danach:”Dein Unglück ist jetzt für mich ein Glück. Wenn ich in diese Gaststätte hineingehe, werde ich mich unglücklich fühlen.”

Warum verlor dieser Lehrer seine Philosophie vor dem Kebaptsche? Es zeigt dies, dass die alten Angewohnheiten des Menschen wieder auferstehen. Sie leben, sie sind nicht tot Ihr begegnet einem okkulten Schüler, der als fortgeschritten gilt, von Zurückhaltung und Leistungen spricht, aber wenn er an einer Gaststätte oder einem Café vorbeigeht, entsteht in ihm der Wunsch, etwas Fleisch zu essen, einen Kaffee zu trinken oder eine Zigarette zu rauchen und ein bisschen Karten zu spielen. Dies sind Angewohnheiten, die wieder in seinem Bewusstsein wie eine Versuchung auftauchen. Er soll wach sein, soll schnell zur Besinnung kommen und sich von den alten Bildern der Vergangenheit befreien. Es ist genug, den Menschen unter gewisse Bedingungen zu stellen, um dass die alten Bilder in seinem Bewusst-sein wieder auftauchen.

Wie ist es möglich, dass ein okkulter Schüler auf solche Widersprüche stößt? Ich antworte auf diese Frage mit dem folgenden Beispiel. Stellt euch eine Raupe vor, die zu einem Schmetterling geworden ist aber vergessen hat, sich von dem alten Rau-penbewusstsein zu befreien und infolge dessen gleichzeitig in beiden Zuständen lebt. Wenn sie in den Zustand der Raaupe kommt, beginnt sie Blätter zu suchen und stößt auf einen Widerspruch. Sie kann keine Blätter mehr essen. Danach kommt sie wieder zu sich und wechselt in das zweite Bewußtsein des Schmetterlings. Er beginnt von Blüte zu Blüte zu fliegen und den süssen Saft der Blumen zu saugen. Solange er einen Saugrüssel hat, braucht er keine Blätter. Genau so kann der okkulte Schüler wegen seines vorigen Lebens stolpern. Er wird versuchen, das Alte zu erwecken und so wird er in Versuchung geraten. Das Alte bedeutet ein zurück –gehen zu den alten Formen. Wenn ihr zum Alten kommt, dann sagt euch:”Das be-nötige ich nicht, ich bin schon durch diesen Zustand gegangen und jetzt suche ich die neuen Bedingungen.”

Stellt euch jetzt vor, dass ihr als Schüler eine Prüfung ablegen sollt, damit man sehen kann, ob ihr lügt. Aus der vergangenheit bringt ihr die Schwäche, ein bisschen zu schwindeln mit. Zuerst habt ihr die weisse Lüge benützt, dann auch die schwarze. Auf diese Weise habt ihr euch allmählich und auch für euch unbemerkt, an die Lüge gewöhnt. Ihr werdet jetzt bei einem sehr strengen Herrn angestellt. Wenn ihr einen Fehler macht, beginnt ihr zu zögern und innerlich zu kämpfen, ob ihr jetzt die Wahrheit sagen sollt, oder nicht. Zum Schluss beschliesst ihr zu lügen, und euren Fehler zu verbergen, um eure Arbeit nicht zu verlieren.

Indieser Hinsicht könnt ihr in die Lage eines Dieners kommen, der seinem Herrn einmal die Wahrheit gesagt hat, aber bestraft wurde. Wegen des zusammentreffens der Umstände, war der Diener gezwungen, seinem Herrn die Wahrheit zu sagen aber letzterer verstand ihn nicht, ärgerte sich und bestrafte ihn. Dann sagte der Diener seinem Herrn: “Es ist erstaunlich mein Herr, aber sie bringen mich in Widerspruch Ich habe sie bis jetzt so oft angelogen und sie haben mich nie bestraft, Heute hingegen habe ich zum ersten Mal die Wahrheit gesagt und dafür straften sie mich. Ich habe überlegt, warum sie mich gestraft haben. Deshalb, weil ich die wahrheit gesagt habe, oder deswegen weil ich sie bis jetzt immer belogen habe.”

Ich sage, das Gleiche kann euch auch passieren. Dass ihr einmal die wahrheit sagt und bestraft werdet. Diese Strafe ist euch von der unsichtbaren Welt auferlegt. Sie bestraft euch nicht dafür, dass ihr die Wahrheit gesagt habt, sondern dafür, dass ihr bisher die Wahrheit nicht gesagt habt. Das heisst nicht, dass in eurem Bewusstsein die Überzeugung bleiben soll, dass, wenn ihr die Wahrheit sagt, ihr be-straft werdet. Es wird dann bestraft, wenn man die Wahrheit nicht spricht. Das Umgekehrte passiert auch: wenn ihr immer die Wahrheit gesprochen und nur einmal eine Lüge gesagt habt, wird man euch belohnen aber nicht für die Lüge, sondern dafür, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt der Wahrheit gedient habt. Sowohl die Strafen, alsauch die belohnungen, welche die unsiichtbare Welt den Menschen auferlegt, sind besonders. Der materielle Reichtum ist z. B. eine Art Strafe von der unsichtbaren Welt. Und wahrlich, wenn der Mensch reich wird, beginnt er allmäh-lich seinen inneren Frieden und seine Ruhe zu verlieren. Das bedeutet noch nicht, dass ihr nicht reich sein sollt. Man muss reich sein, muss gleichzeitig aber auch einen starken und standhaften Charakter haben. Der Schüler soll die Dinge nicht eng betrachten und soll nicht denken, dass alles, was besteht, nur für ihn sei. Wenn ihr zum Beispiel an einem Obstgarten vorbeigeht, wie sehr ihr euch auch wünscht, eine Frucht zu pflücken, habt ihr doch kein Recht, das zu tun, wenn der Besitzer nicht da ist. Alles gehört doch Gott! Es gehört Gott, aber nicht euch. Wenn ihr diese Früchte kosten solltet, wäre der Besitzer selbst da und hätte euch einige Früchte angeboten.

Vor Jahren wollten wir mit einem Freund von Varna nach Burgas zu Fuss gehen. Mein freund hat ein Fahrrad mitgenommen und fuhr langsam. Auf einmal begann es in Stromen zu giessen. Wir kamen zum Fluss Kamtschia. Aber durch den Regen floss er auf einer Breite von mehreren Kilometern. Mein Freund trug schon sein Fahrrad auf dem Rücken. Wie können wir weitergehen? Um über den Fluss zu kommen, müssen wir barfuss und bis andie Knie im Wasser waten. Plötzlich sehen wir ein Gasthaus in der Nähe und gehen dort hin. Der Wirt sagt uns:”Da kommt der Fuhrmann. Sein Pferd ist sehr stark, der Wagen – fest, aber er selbt ist eigenwillig und wird euch keinen Gefallen tun. Bis jetzt hat er niemandem etwas Gutes getan.” “Wir versuchen es.” Ich gehe zum Fuhrmann und sage:”Mein Freund, würdest du uns einen Gefallen tun? Wie du siehst, führt unser Weg über den Fluss aber er ist über die Ufer getreten. Wir können hinüberkommen, aber das fahrrad können wir nicht tragen. Wenn es dir recht ist, tu bitte das Fahrrad auf deinen Wagen und wir gehen zu Fuß.” “Ich helfe euch gern, tut das Fahrrad ruhig auf den Wagen, aber ihr könnt auch aufsteigen. Ich fahre euch leicht da hinüber.”

Ich sage: wer bereit ist das Fahrrad auf seinen Wagen zu laden, der wird auch bereit sein, die Menschen mitzunehmen. Wer schon nicht bereit ist, das Fahrrad mitzunehmen, der wird auch die Menschen nicht transportieren wollen. Eines sollt ihr euch merken. Wenn der Mensch mit den Göttlichen Gesetzen arbeitet, wird er sehen, dass es in ihnen überhaupt keine Ausnahme gibt. Handle diesen Gesetzen gemäß und hab keine Angst! Wir hatten beschlossen unbedingt über den Fluss zu gehen und konnten nicht zurück Wir haben auch mit keiner fremden Hilfe gerech -net. Wir waren bereit, sogar das Fahrrad selbst zu tragen. Als die unsichtbare Welt unsere Bereitschaft, uns selbst zu helfen gesehen hat, kam auch der Wagen. Dann wird auch der böse Mensch gut und ist bereit einen Gefallen zu tun. Man muss mit sich rechnen. Wenn ein Wagen kommt, ist das schon ein Privileg, wenn kein Wagen kommt, sollt ihr vorwärts gehen. Ihr könnt bis zu den Knieen im Wasser waten, aber nicht zurückgehen.

Als Schüler dieser grossen Schule sollt ihr eine Reihe von Versuchen machen, um euch abzuhärten, aber niemand soll davon etwas wissen. Niemand soll sogar vermuten was für Versuche ihr zu machen vorhabt. Eure Versuche, eure Handlungen sollen natürlich und ohne jede Exzentrizität sein. Indieser Hinsicht sind die Engländer sehr Hemmungslos. Morgens im Schnee, oder im Monat Mai gehen sie barfuss und niemand ist darauf aufmerksam. Wenn das in Bulgarien gemacht wird, würden die Leute zu kritisieren beginnen und solches als Exzentrizität abqualifizieren. Es ist also gut, dass jede Übung so gemacht wird, dass es die anderen nicht reizt. Wichtig ist, dass jede Übung zum Ziel hat, den Menschen abzuhärten, ihn in die Lage zu bringen, aus der gewöhnlichen Ordnung der Dinge herauszusteigen. Zu diesem Zweck schlägt die okkulte Schule ihren Schülern voll- kommen neue Methoden zur Arbeit, wie z.B. Ausflüge in schöne, angenehme Formen, vor.

Um erfolgreich zu sein, verlangt man vom Schüler grosse Aufrichtigkeit. Er muss sich selbst gegenüber aufrichtig sein und darf nie seine Fehler verheimlichen, nicht übertreiben und auch nicht vermindern. Wenn er einen Fehler macht, kann er ihn sich verzeihen, aber er soll sich nicht entschuldigen. Sich selbst zu verzeihen bedeutet ein bewusstes Verhältnis zu einem Fehler zu haben. Er verzeiht sich, aber mit dem Bewusstsein, den gleichen Fehler nie wieder zu machen. Sich jedoch damit zu entschuldigen, dass die Bedingungen so und so waren, dass das Karma so war, das ist nicht erlaubt. Ein Fehler ist ein Fehler, er braucht nicht entschuldigt zu werden. Er soll vielmehr als Tatsache festgestellt werden und man muss nach einer Weise, wie er beseitigt werden kann, suchen. Nach einiger Zeit, wenn ihr mehr gewachsen seid, und in euren Sinn hellere und erhabenere Gedanken kommen, werdet ihr die Fragen aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Für das nächste Mal schreibt über das Thema:”Die stärkste Tugend des Schülers.” Jeder soll über diese Frage nachdenken und über jene Tugend des Schülers schreiben, die er am stärksten findet. Manche gleichen die Tugenden den Edelsteinen an. Also, wie man die typischen Merkmale der Edelsteine beschreibt, so kann man auch die Unterscheidungsmerkmale der Tugenden beschreiben. Auf diese Weise beschreibt man die Unterscheidungsmerkmale oder Eigenschaften aller einfachen oder komplizierten Elemente, derer sich die Chemie bedient. Die charakteristische Eigenschaft des Wassers z.B. ist seine Beweglichkeit oder Unbe –ständigkeit. Das wasser ist unbeständig, damit wir beständig sind. Indem wir sagen, dass das Wasser unbeständig sei, heißt das, dass es sich allen Bedingungen, mehr oder weniger gut, anpasst. Eine andere typische Eigenschaft des Wassers ist seine Fähifgkeit, etwas aufzulösen. Es ist ein gutes Lösungsmittel. Indem es löst, reinigt es, wäscht die Körper. Gleichzeitig hat das Wasser die Eigenschaft, zu kühlen. Jeder hat die erfrischende Wirkung des Wassers an warmen und heißen Tagen schon verspürt. Das sind einige Unterscheidungsmerkmale des Wassers, welche auch ein ungebildeter Mensch kennt. Fragt einen Hirten was für ein Ding das Wasser ist und er wird es euch gleich sagen. Danach kommen auch die anderen Eigenschaften des Wassers, welche nur die Gelehrten kennen und zwar, dass das Wasser ein kompliziertes Element ist, und aus zwei Volumen Wasserstoff und einem Volumen Sauerstoff besteht. Auch andere Eigenschaften hat das Wasser noch, aber zu ihrem Erkennen, verlangt man eine grössere Vertiefung.

Auf die gleiche Weise kann man auch die Eigenschaften des Lichtes beschreiben. Das Licht hat die Eigenschaft, die herumstehenden Gegenstände zu beleuchten. Es beleuchtet den Weg des Menschen. Das Wasser trägt dazu bei, das Leben zu erleichtern. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Wenn man ein Dorf, oder eine Stadt gründet, suchen alle eine Stelle aus, wo es Wasser gibt. Manchmal können auch Sturzbäche kommen, Häuser, Kinder und Erwachsene fortschwemmen, aber trotzdem ist das Wasser ein Glück, ein Lebensträger.

Als Schüler sollt ihr richtig denken, um das Thema über die Edelsteine gut zu entwickeln. Ihr sollt euch an einige Steine erinnern, die ihr gut kennt und sollt ihre charakteristischen Züge hervorheben. Schreibt allgemein und betont hauptsächlich die Ursache, weswegen sie Edelsteine genannt werden. Dann erklärt, warum manche dieser Steine einen höheren Preis und andere einen niedrigeren Haben. Die Edelsteine wirken erzieherisch auf den Menschen, deshalb möchte jeder gerne so einen Stein haben. Der Edelstein enthält in kondensierem, d.h. in verdichtetem Zustand eine feine Energie. Manchmal verlieren die Edelsteine ihr Kraft und ihren Glanz um sie dann wiederzuerwerben. Wenn ihr also einige von den Eigenschaften der Edelsteine kennt, denkt daran, ob ein Mensch ein Edelstein sein kann. Was für ein Edelstein wollt ihr sein? Einer möchte ein Diamant sein, ein Anderer ein Rubin, ein Dritter ein Saphir u.s.w. Denkt gut über das Thema nach und schreibt möglichst kurz.

Ihr sagt:”Was für ein Verhältnis haben die Edelsteine zu uns?” Ihr sollt eines wissen: Jeder Gedanke und jedes Gefühl über die ihr nachsinnt, üben einen gewis –sen Einfluss auf euch aus und werden so sehr von Nutzen sein, wie sehr ihr damit in Verbindung kommen konntet. So ist es aus okkulter Sicht. Jedes Thema und jede Frage über die man nachdenkt, übt einen gewissen Einfluss aus und bringt soviel Nutzen, wie intensiv man sich damit verbunden hat. Das wirkt auf eure Entwicklung ein. Wenn ihr z.B. über die stärkste Tugend des Schülers nachdenkt, selbst wenn ihr sie nicht erreicht, werdet ihr trotzdem Vorteile davon haben. Worin bestehen diese Vorteile? In eurer Verbindung mit den Tugenden. Jemand wird schreiben, dass die stärkste Tugend des Schülers die Liebe ist, ein Anderer,- der Glaube, ein Dritter.-.das Mittleid, ein Vierter – die Lernfähigkeit u. s. w. Indem man an die bestimmte Tugend denkt, verbindet man sich sogar auch ungeahnt damit. Darin besteht nämlich der Nutzen für den Schüler, dass die Themen, hier in der Klasse entwickelt werden. Alle Tugenden sind von gleicher Wichtigkeit und Stärke in dem Sinn, dass zu einer bestimmten Zeit und für einen bestimmten Schüler eine ganz gewisse Tugend den grössten Einfluss auf seinen Charakter ausübt. Für den Soldaten, der auf das Kampffeld geht, ist die grösste Tugend die Tapferkeit, für das Krankenpersonal ist die grösste Tugend das Mitleid, für den Schüler ist die grösste Tugend der Gehorsam, für den Arbeiter – die Tüchtigkeit, für den Angestellten.- die Scharfsinnigkeit und die Umsichtigkeit. Dieser Charakterzug ist besonders wichtig für den Angestellten, der einen bösen Chef hat. Er muss so scharfsinnig und umsichtig sein, dass er schon von weiten die Wünsche seines Chefs voraussieht. Der Angestellte soll seinen Chef kennen und muss wissen, wie er ihn behandeln soll.

Vor einigen tagen konnte die Handlungsweise eines kleinen Hündchens beobach-tet werden. Es war ziemlich intelligent und umsichtig. Seine Herren warfen ihm einen Knochen zum Nagen zu. Während dieser Zeit kam aus dem Nachbarhof ein grosser Hund gelaufen und stürzte sich gleich auf den Knochen. Sogleich trat das kleine Hündchen dem grossen hund den knochen ab und begann ruhig herumzulaufen, zufrieden, dass es ihm den Knochen abgetreten hatte. Wenn das kleine Hündchen nicht augenblicklich begriffen hätte, dass es in diesem fall das Beste ist, den knochen abzutreten, hätte es zwischen den beiden Hunden einen grossen Kampf gegeben und die Leiden davon würde das kleine Hündchen tragen. Auch der schlechte Mensch, der schlechte Herr ist dem grossen Hund ähnlich. Wenn ihr mit ihm bis zu verhältnissen kommt, die zu einer Schlacht führen würden, tretet ihm den Knochen ab. Er soll nagen. Bei diesem Knochen kann es sich um eine Dienststelle oder um eine materielle Sache handeln, tretet sie ihm ab, um keinen Schaden zu erleiden. Der böse Mensch verfügt über physische Kraft. Indem er physisch stark ist, ist er bereit alles zu tun. In diesem fall verlangt die Vernunft vom Menschen abzutreten. Dieses Abtreten ist keine Angst, sondern Zeit – und En-ergieersparnis.

Diejenigen von euch, welche die Klasse besuchen möchten, können sie besuchen, sollen aber Harmonie in den Beziehungen untereinander bewahren. Denkt daran, dass jeder, der die Harmonie bricht, der fügt sowohl sich selbst, alsauch den Anderen Schaden zu. Wenn ihr jemandem einen Schaden zufügt, hat er zuerst einen Widerhall, eine Widerspiegelung in eurem Bewusstsein. Jeder schräge Gedanke, jedes schiefe Gefühl und jede ungute Handlung, ist eine böse, hässliche Gestalt, die sich zuerst ins Bewusstsein dessen projektiert, von dem sie gekommen oder von dem sie erzeugt worden ist. Das Böse wird also in disharmonischen, unregelmäßigen Formen und gestalten gegossen. Das Gute hingegen wird in harmonischen, regelmäßigen Gestalten gegossen. Der Mensch zeichnet selbst die einen oder ander - en Gestalten. Ihr seht in einem Garten zwei Birnbäume. Ihr kostet eine Birne – süß, kostet auch eine Birne vom anderen Baum –bitter. Warum ist er bitter? Die Bitternis zeigt den egoistischen Charakter des Baumes. Der Baum hat bittere Früchte, damit sie keiner nutzt. Es gibt auch bittere Gurken. Der kluge Mensch kann aber auch die bitteren Früchte benutzen.

Eines soll der Schüler wissen: jede seiner Handlungen wird chronikiert. Hinter jedem Schüler gehen Detektive von der Weissen und von der schwarzen Loge, welche alles notieren. Die Ersteren notieren die guten Gedanken, Gefühle und Handlungen des Schülers und die Zweiten –die schlechten. Die Einen, wie auch die Anderen werden später, wenn die Zeit gekommen ist, diese, eure Handlungen benutzen. Indem die Detektive der schwarzen Loge eure schlechten Handlungen auflisten, studieren sie euren Charakter, um euch auf diese leichte und unbemerkte Weise, auf ihre Seite zu ziehen. Sowohl die eine, wie auch die andere Loge hegen den Wunsch, euch auf ihre Seite zu ziehen. Deshalb überzeugen sie euch, dass der Weg, den sie euch anbieten richtig und der beste Weg ist. Der beste Weg für den Schüler ist derjenige, bei dem sich seine Seele von den Verbindungen befreit, die ihn in der Vergangenheit gehindert haben und welche ihm auch heute noch Hindernisse in den Weg legen.

Bei freier Zeit möchte ich, dass jeder von euch die Hauptgedanken systematisiert und dann die wichtigsten Grundgedanken, welche er am Besten verstanden hat und die er benutzen kann, zu notieren.

Indem ich sage, dass man vom Schüler Gehorsam verlangt, stelle ich mir den Gehorsam im geringsten Maß vor. Von den vierundzwanzig Stunden des Tages möchte ich, dass ihr nur eine Stunde für den Gehorsam aufbringt. Eine halbe Stunde tagsüber wenn ihr wach seid und eine halbe Stunde abends, wenn ihr in der astralen Welt seid. Diese jeweilige halbe Stunde sollt ihr aber absolut gehorsam sein. Sie wird das Grundmaß eures Gehorsams. Eine halbe Stunde oder dreißig Minuten am Tag sollt ihr gehorsam sein und während dieser Zeit werdet ihr über den Gehorsam nachdenken. Die ganze Stunde könnt ihr auch unterteilen: - morgens zehn Minuten, - mittags zehn Minuten und abends zehn Minuten. Dann zehn Minuten vor dem Schlafengehen, zehn Minuten, wenn ihr des Nachts erwacht und zehn Minuten morgens früh, vor dem Aufstehen – insgesamt eine Stunde. Wenn ihr munter und fröhlich aufwacht, so zeigt dies, dass ihr gehorsam gewesen seid. Wenn ihr müde aufsteht und mit schwachem Geist, dann zeigt dies, dass ihr nicht in der Schule gewesen seid, sondern irgendwo draussen. Das soll euch trotzdem nicht entmutigen

Der Mensch geht durch alle Phasen, durch welche auch das Mehl geht, bevor es zu Brot verarbeitet ist. Das Mehl ist leicht, wenn ihr es draussen im Freien lasst, ist schon der schwächste Wind imstande, es wegzuwehen. Ihr nehmt warmes Wasser, tut das Mehl hinein und macht daraus einen Brei. Ihr schüttet noch etwas Mehl hinein, solange bis der Brei dicker und dicker wird und geeignet zum Kneten. Jetzt beginnt ihr langsam zu kneten. Diese Mischung wird leicht elastisch und lässt sich leicht kneten und ihr sagt, dass der Teig schon gut geknetet sei. Dann macht ihr davon Laibe und bringt sie zur Bäckerei. Also ist der Mensch auch zuerst Mehl, dann - Brei, danach - Teig und zuletzt - Brot. Sodass dann, wenn ihr Mehl seid, dann sollt ihr wissen, dass ihr gerade von der Mühle gekommen seid. Wenn ihr Brei seid, befindet ihr euch noch im Backtrog; wenn ihr Teig seid, dann knetet man euch schon. Wenn man euch zur Bäckerei bringt und ihr zu Brot werdet, freut ihr euch, dass ihr nützlich für die Menschheit sein könnt.

Das sind Situationen und Zustände, welche der Mensch in seinem Leben durch -läuft. Diese Zustände werden ihn auf neue Formen, neue Gedanken und Ideen bringen, die ihm einen Impuls, einen Aufschwung zur Arbeit geben werden. Die alten Entscheidungen und die alten Ideen sollt ihr durch neue Gesetze, welche euch jünger machen werden, austauschen. Es ist in der Heiligen Schrift gesagt worden:”Denjenigen, die auf den Herrn warten, wird sich die Kraft erneuern.” Diejenigen, welche die Weisheit suchen, werden ihren Weg verbessern.” Gutes aus den guten Menschen hervorzubringen, ist keine grosse Kunst. Gutes aus schlechten Menschen hervorzubringen, das ist schon eine Kunst. Indem ihr dies wisst, seid nicht entmutigt, sondern arbeitet mutig und entschlossen an euch.

Die Aufgaben, welche man euch gibt, müssen ohne Zweifeln und Zögern erfüllt werden. Der kleinste Zweifel ist ein Hindernis. Es genügt schon, nur einmal zu denken, dass es auch ohne die aufgegebe Arbeit ginge, um zu stolpern. Gibt man euch eine Aufgabe, soll sie ohne Erwägungen erfüllt werden. Wenn ihr die Aufgabe erfüllt und das Resultat daraus seht, könnt ihr überlegen, soviel ihr wollt. Wer ein Schüler sein will, muß vor allem seinen vernünftigen Willen anwenden. Warum? So ist das Gesetz in der Göttlichen Welt. Dort wird zuerst gehandelt und dann über -legt. In der menschlichen Welt ist es gerade umgekehrt, dort muss man zuerst denken und dann handeln. Nach der Intuition, welche ein Gesetz der Göttlichen Welt ist, musst du, wenn du fühlst, dass du etwas von dieser Hohen Welt wahrnimmst, gleich handeln und erst hernach wirst du über die Folgen nach -denken. Wenn ihr alle in der göttlichen Welt seid, sollt ihr zuerst handeln und dann denken. Wenn ihr in der menschlichen Welt seid, sollt ihr zuerst denken und dann handeln. Wie ihr seht, sind das zwei diametral entgegengesetzte Methoden.

Und deshalb, wenn ich sage, dass der Schüler nicht überlegen soll, stelle ich mir die Göttliche Welt vor. Wenn du in der Göttlichen Welt bist, sollst du zuerst handeln und danach denken. Warum ist das so? Weil wenn wir handeln, denkt Gott, wenn wir denken, handelt Gott. Wie geht der Ingeneur vor? Zuerst überlegt er den Plan des Hauses, erwägt eine Reihe von Situationen, wie: Mittel, Kosten, Material und Standort, dann fertigt er den Plan an und danach wendet er ihn an, er handelt nach dem fertigen Plan. Wenn du also sagst, dass du zuerst denken wirst, bist du in der menschlichen Welt. Wenn du sagst, dass du zuerst handeln wirst, dann bist du in der göttlichen Welt. Der Methode entsprechend die ihr anwendet, werdet ihr verstehen, in welcher Welt ihr euch befindet. Wenn ihr die Methoden mischt, werdet ihr einen Fehler machen. Wenn ihr in die göttliche Welt kommt, aber zuerst denkt und dann handelt, werdet ihr einen Fehler begehen. Wenn ihr in die menschliche Welt kommt, aber zuerst handelt und dann denkt, werdet ihr wiederum einen Fehler begehen. Die Methoden dieser zwei Welten unterscheiden sich gründlich. Sie sind streng bestimmt, infolge dessen kein Vermischen möglich ist.

Also ihr sollt denken und handeln, handeln und denken.

Stilles Gebet

 

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